Sprengungen von Geldautomaten beschäftigen seit geraumer Zeit Justiz- und Polizeibehörden in ganz Deutschland und darüber hinaus. Auch im Dreiländereck Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und dem Königreich der Niederlande ist das Thema aktuell wieder präsent.
Alleine in den Monaten November, Dezember und Januar versuchten Unbekannte sieben Geldautomaten im Raum Emsland zu sprengen, einige Male erfolgreich. Zuletzt schlugen die Täter im emsländischen Aschendorf und Wippingen zu. Jetzt reagiert die Polizeidirektion Osnabrück und setzt einen weiteren Schwerpunkt bei ihrer Kriminalitätsbekämpfung: Neben einer dauerhaften Ermittlungsgruppe in den Bereichen Wohnungseinbruchdiebstahl und Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, werden nun auch bei den Geldautomatensprengungen die Ermittlungen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück und den regionalen Polizeiinspektionen von der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück durch den Einsatz einer Ermittlungsgruppe geführt.
Überregionale Ermittlung
Ziel ist es, die Taten mit einem überregionalen Ansatz zu analysieren, die weiteren Ermittlungen zu konzentrieren und mögliche grenzüberschreitende Tatzusammenhänge festzustellen. „Die Tätergruppierung ist nach unseren Informationen gut organisiert und agiert meist aus den Niederlanden heraus. Wir erhoffen uns, durch unsere sehr guten und engen Verbindungen zu den niederländischen und nordrhein-westfälischen Polizeibehörden, den Tätern auf die Schliche zu kommen“, so der Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück, Marco Ellermann.
Vorgehensweise der Täter
Die Vorgehensweise der Täter ist fast immer gleich. Sie versuchen Geldautomaten von Kreditinstituten zur Explosion zu bringen und das Bargeld zu erbeuten. Meist flüchten sie mit einem hochmotorisierten Fahrzeug. Aufgrund der Detonation und der Druckwelle entsteht oftmals ein nicht unerheblicher Sach- und Gebäudeschaden – auch Bewohner beziehungsweise Anwohner sind gefährdet. Seit 2015 verzeichnete die Polizeidirektion Osnabrück, deren Zuständigkeit vom Teutoburger Wald bis zu den Ostfriesischen Inseln reicht, 63 Sprengungen von Geldautomaten. Hierbei entstanden Sach- und Gebäudeschäden in Höhe von mehr als vier Millionen Euro. Der Großteil der Taten lag im Emsland und in der Grafschafft Bentheim.