Mit dem guten Geschmack ist das ja immer so eine Sache, aber was der Streamingdienst Spotify da so als den “Sound of Osnabrück” ermittelt hat, verwundert schon.
Osnabrück ist nun eine von 1.000 Städten mit City-Playlist
20 Milliarden (= 20.000.000.000 bzw. 2 x 10^10) Musiktitel lagern auf den Servern der schwedischen Musikspezialisten von Spotify.
Wofür die Osnabrücker (und 999 andere Städte weltweit) sich besonders interessieren wurde jetzt ermittelt.
Über eine interaktive Karte kann der lokale Musikgeschmack von Metropolen wie New York, London, Berlin und der Hasestadt abgerufen werden. Individuelle City-Playlisten basieren auf den Songs, die in der jeweiligen Stadt im Verhältnis zu anderen Städten besonders häufig gestreamt wurden.
Eine Anmeldung bei Spotify ist notwendig – aber kostenlos
Um die gesamte Liste einzusehen, gelangt man über einen diesen Link auf die lokale Osnabrücker Playlist. Allerdings ist eine kostenlose Registrierung notwendig, falls man noch keinen Spotify-Account besitzt. Keine Angst, Spotify bietet neben den kostenpflichtigen Abos auch ein werbefinanziertes Angebot an. Mit der Anmeldung erhöht man also nur die Mitgliederzahl von Spotify, es entstehen aber keine Kosten.
Helene Fischer, K.I.Z. und ein paar lokale Helden
Aber was hören denn die Osnabrücker – im Vergleich zu anderen Städten?
Die insgesamt 100 Osnabrücker Playlist-Einträge erscheinen auf den ersten Blick nicht sonderlich “lokal”, ausser man vergleicht Osnabrück mit Melbourne oder Beijing – was vermutlich genau der Fall ist, wenn man global 1.000 Städte miteinander vergleicht.
Neben aktueller Chart-Kost, wie Sarah Connor mit “Wie schön Du bist”, findet sich auch die ewig präsente Helene Fischer mit “Fehlerfrei”. Auffallend ist die starke Präsenz der mehr schlecht als recht Deutsch rappenden Berliner HipHopper von K.I.Z., zum Beispiel mit “Ein Affe und ein Pferd” im angestrengten Kampf mit Rhythmus und Grammatik.
Und das ist Osnabrück? Nein, zumindest ein paar lokale Interpreten sind auch zu finden, zum Beispiel Christian Steiffen mit “Ich fühl´ mich Disco” und Mr. Hurley & Die Pulveraffen mit “Blau wie das Meer”. Die findet man vermutlich wirklich nur auf der Osnabbrücker Playlist, wie auch das unvermeidliche “Das ganz große Glück (im Zug nach Osnabrück)”, allerdings in einer ziemlich verhunzten Discofox-Version von Aleks Schmidt und Tina Franke.
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