Mit 6.880 Euro pro m² für eine neue Eigentumswohnung in der Hasestadt ist Osnabrück Spitzenreiter in Niedersachen. Auch die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser liegen deutlich über dem Mittelwert.
Das Niedersächsische Ministeriums für Inneres und Sport stellte am Donnerstag (9. Februar) die Immobilienmarktdaten für Niedersachsen für das Jahr 2023 vor. Immer weniger Menschen in Niedersachsen wollen bauen oder können sich aufgrund der hohen Quadratmeterpreise eine Bestandsimmobilie leisten. „Zum ersten Mal seit 2010 ist die Zahl der verkauften Immobilien im letzten Jahr deutlich gesunken und liegt wieder unter 100.000“, so Ministerin Daniela Behrens. 2022 wurden damit so wenig neue Eigentumswohnungen wie zuletzt 2014 verkauft. Behrens erklärt die rückläufige Nachfrage durch „steigende Darlehenszinssätze sowie steigende Preise für fossile Energieträger und Strom“.
Hohe Nachfrage an Wohnraumbedarf ist eine Herausforderung
„Es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir auch in naher Zukunft weiter rückläufige Zahlen bei den verkauften Immobilien verzeichnen werden“, sagt Behrens. In den sechs größten Städten Niedersachsens – Osnabrück steht derzeit auf Platz vier – sind im vergangenen Jahr nur noch halb so viele (56 Prozent) Bauplätze veräußert worden. „Das Ziel, den Wohnraumbedarf adäquat zu bedienen, kann nur gelingen, wenn ausreichend Bauflächen bereitgestellt werden. Genau dieser Markt ist jedoch am stärksten ins Stocken geraten“, so Behrens weiter. „Über die Momentaufnahme hinaus betrachtet bleibt die Nachfrage nach Wohnen jedenfalls hoch und mit den zu erwartenden Zubauraten wird es weiter herausfordernd bleiben, ein angemessenes Angebot bereitzustellen.“
Häuser in Osnabrück 115.000 Euro über Landesdurchschnitt
Auch der Preis für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser ist in Osnabrück mit dem mittleren Preis von 478.000 Euro knapp 180.000 teurer (59 Prozent) als der Niedersächsische Mittelwert. Für Eigentumswohnungen im Bestand bezahlen Interessierte in Osnabrück 500 Euro pro Quadratmeter mehr (2.670 Euro pro m²) als im niedersächsischen Vergleich.
Auch im Osnabrücker Landkreis gibt es weniger neue Eigenheimbesitzer. Im vergangenen Jahr wurden dort im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Kaufverträge abgeschlossen (-23 Prozent). Durch die fallenden Kaufzahlen in ganz Niedersachsen stiegen die Darlehenszinsen signifikant an. „Für die fossilen Energieträger und Strom sowie weitere Lebensunterhaltungskosten und auch Baukosten müssen teils immer mehr höhere Preise bezahlt werden“, erklärt die niedersächsische Innenministerin das zurückgegangen Kaufverhalten.
Alle Grundstücksmarktdaten für Niedersachsen gibt es hier.