Ein Spielplatz sollte der denkbar „friedlichste Ort“ für Kinder sein, mahnte Robert Alferink mit eindringlichen Worten bei der Ratssitzung am Dienstagabend. Der Ratsherr der SPD hatte ein konkretes Beispiel dafür, wie auch die Jüngsten mit rechtsradikalen Parolen und Hakenkreuzen konfrontiert werden.
Neben vielen Allgemeinplätzen über „demokratische Parteien“, warum soziale Medien schlecht, die eigene Position gut und die Demokratie gefährdet ist, fiel bei der für die Ratssitzung am Dienstagabend angesetzten aktuellen Stunde gegen Hass und Hetze und der darauf folgenden Debatte über die Unterzeichnung der Striesener Erklärung (hier mehr dazu) diese Wortmeldung aus dem Rahmen:
SPD-Ratsherr Robert Alferink beschrieb, dass am Wochenende an dem erst im Mai feierlich eröffneten neuen Spielplatz am Jeggener Weg rechtsradikale Schmierereien angebracht wurden.
Alferink: Die Grenzen des Sagbaren werden verschoben
„Was sage ich als Schinkler Ratsherr den polnischen oder türkischen Vätern, wenn ihre Kinder nach Hause kommen, weil auf dem Spielplatz steht „haut ab“, stellte Alferink als Frage in den Raum.
„Verantwortlich“, so Alferink, sei eine „Enthemmung“, erst bei einer kleinen, dann einem immer größeren Teil der Bevölkerung. „Die Grenzen des Sagbaren werden verschoben“, so Alferink und nahm dabei u.a. Bezug auf Äußerungen über die Grünen-Chefin Ricarda Lang und Begriffen wie „Umvolkung“, die auch verharmlosend als „Remigration“ bezeichnet wird, was. nach seiner Ansicht aber nur ein anderer Begriff für „Massenvertreibung“ sei.
„Nach den Worten folgen die Taten. Wir müssend dem entgegentreten“, so Alferink weiter, „Kinder dürfen auf einem friedlichsten Ort“, der ein Spielplatz sein sollte, „nicht mit Hass und Hetze konfrontiert werden.“
OSB reagierte umgehend und entfernte Schmiererei
Noch bevor die Ratssitzung am Dienstagabend begann, hatte der Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB) dafür gesorgt, dass die Schmierereien auf dem Spielplatz restlos entfernt wurden.