Am 7. Februar beschloss der Rat der Stadt Osnabrück nach einer hitzigen Debatte die Unterstützung des Seenotrettungsschiffs Sea-Eye 4. Bis zu einem Gesamtbetrag von 20.000 Euro verdoppelt die Stadt Osnabrück die Spenden aus der Zivilbevölkerung. Mit einer Veranstaltung in der Lagerhalle am 25. April feierte die Spendenkampagne “Osnabrück rettet” ihren Auftakt.
Mit einer Auftaktveranstaltung haben die lokalen Initiativen Seebrücke und Sea-Eye am Dienstag eine Spendenkampagne für die zivile Seenotrettung gestartet. Bis Ende 2023 werden Spenden für das Rettungsschiff Sea-Eye 4 gesammelt. Der Stadtrat hat beschlossen, jeden gespendeten Euro bis zu einer Gesamtsumme von 20.000 Euro zu verdoppeln. 50.000 Euro wollen die Initiativen insgesamt sammeln, um damit die Kosten für eine einwöchige Rettungsmission zu decken. Die Stadt Osnabrück hat 2022 eine Patenschaft mit der Sea-Eye 4 beschlossen und sich schon 2018 zum Sicheren Hafen erklärt.
Viele Spendenaktionen schon initiiert
Im Friedensjahr soll die Unterstützung der Osnabrücker Bürgerschaft für die humanitäre Seenotrettung deutlich gemacht werden. Botschafterinnen und Botschafter der Kampagne sind Dr. Michael Welling, Geschäftsführer VfL, Nicole Verlage, Geschäftsführerin der DGB-Region und Lioba Meyer, ehemalige Bürgermeisterin. Schon zum Start der Kampagne haben sich viele Bürgerinnen und Bürger sowie Institutionen an der Aktion beteiligt, zum Beispiel der evangelisch-lutherische Kirchenkreis, das Bistum Osnabrück, die Studierendengemeinden oder die Fahrradwerkstatt der Gesamtschule Eversburg. Weitere Spendenaktionen sind in Planung, wie eine Aktion beim nächsten Heimspiel des VfL am 30. April. Die Initiativen haben bei der Auftaktveranstaltung die Osnabrückerinnen und Osnabrücker gebeten, eigene Spendenaktionen in ihrem privaten Umfeld und in Schulen, Vereinen, Gemeinden oder Firmen durchzuführen.
Lage im Mittelmeer weiter drastisch
Bei der Auftaktveranstaltung machte der Vorsitzende von Sea-Eye, Gorden Isler, deutlich, dass die Situation im Mittelmeer weiterhin dramatisch ist. 2022 sind fast nach der UNHCR 2.000 Menschen während der Überfahrt gestorben oder werden vermisst. Seit 2014 waren es insgesamt über 26.000 Tote und Vermisste. Viele europäische Staaten verweigern eine staatlich organisierte Seenotrettung und/oder sind sogar in illegale sogenannte Pushbacks (gewaltsame Zurückdrängungen) involviert. Sie arbeiten mit der libyschen Küstenwache bei illegalen Rückführungen zusammen und/oder verweigern bzw. erschweren die Zusammenarbeit bei Rettungsaktionen.