Pressekonferenz zum Thema Spenden in Osnabrück für Flüchtlinge
Nach dem widerrufenem Aufruf zu Sachspenden von gestern gab es heute eine Pressekonferenz mit Hinrich Haake, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes in Stadt und Landkreis Osnabrück und Burkhard Teschner, Pressesprecher des Diakonischen Werkes sowie Seda Rass-Turgut, Integrationsbeauftragte der Stadt Osnabrück.
Übrigens haben wir die gesamte Pressekonferenz ins Netz gestellt.
Überwältigende Hilfsbereitschaft der Osnabrücker Bevölkerung
Man sei überwältigt von der immensen Spendenbereitschaft der Osnabrücker, erklärte Haake. Auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses im Natruper Holz seien aber die Lager für Sachspenden in der Erst-Aufnahmestelle für Asylbewerber zum Bersten gefüllt. Man habe einfach keine Kapazitäten mehr, weitere Sachspenden aufzunehmen. Zur Zeit leben in der Aufnahmestelle 380 Flüchtlinge, die auf die Vermittlung in längerfristige Standorte warten, 220 werden wohl noch dazu kommen.
Geld für Hygieneartikel und Sprachkurse
Was aber dringend benötig werde, sei Geld, um den Menschen dort weiterhin zum Beispiel Hygiene-Artikel zur Verfügung zu stellen. Auch ist ein Bedarf an Unterwäsche, die aus verständlichen Gründen neu beschafft wird, da. Des Weiteren werden Prepaid-Karten für die meist aus Syrien stammenden Menschen zur Verfügung gestellt, damit sie in der Lage sind, weiterhin Kontakt zu Verwandten in der Heimat halten zu können. Auch sei dies der Grund, warum die Menschen dort über Smartphones verfügen. Oft sind die Bilder auf den Telefonen die einzigen Erinnerungen, die sie bei der Flucht retten konnten.
Ein weiterer Teil des Geldes wird für Sprach- und Schulunterricht verwendet. Es sei besonders wichtig, dass die Menschen möglichst schnell die Deutsche Sprache beherrschen. Nur mit Sprachkenntnissen ist eine erfolgreiche Integration möglich.
Flohmärkte, um den Erlös zu spenden
Teschner machte den Vorschlag, dass Osnabrücker, die nun schon Sachspenden gesammelt haben, aber nicht mehr abgeben können, doch private Flohmärkte zu veranstalten und den Erlös zu spenden. So sei dem Flüchtlingshaus deutlich besser geholfen.
Haake betonte mehrfach, dass er die Osnabrücker nicht ausbremsen wolle! Auch betonte er, dass die Lager ZUR ZEIT voll sind. Aber das werde sich bestimmt im Winter und auch wieder im Frühjahr ändern, wenn sich auch der Bedarf an zum Beispiel Kleidung ändere.
Dauerhaft untergebrachten Menschen fehlt es Küchenmöbeln und Hausrat
Rass-Turgut betreut die Menschen, die aus der Aufnahmestelle heraus und dauerhaft untergebracht sind. Zur Zeit leben 900 Flüchtlinge im Osnabrücker Stadtgebiet, 800 werden wohl noch dazu kommen. Hier ist der Erstbedarf gedeckt, aber es fehlt besonders an Küchenmöbeln, Unterschränken, Elektrogeräten, Kleinstmöbeln und Hausrat. Auch Fahrräder seien ein großer Wunsch der meist männlichen Flüchtlinge, um sich etwas besser im Stadtgebiet bewegen zu können. Rass-Turgut bittet die Osnabrücker, solche Dinge bei der Möwe oder beim sozialen Kaufhaus des DRK abzugeben, aber NUR nach Absprache, da auch hier nur begrenzte Lagerkapazitäten zur Verfügung stehen.
Am besten sei es aber, sich direkt in der eigenen Umgebung umzuhören, was gebraucht werde. Hier nannte sie besonders die Kirchengemeinden als Ansprechpartner. Immer wieder wurde klar, dass die Koordinierung der Spenden ein großes Problem darstellen. So kam die Frage auf, ob man nicht neue hauptamtliche Stellen schaffen müsse, um die Koordinierung zu verbessern. Hierauf erklärte Rass-Turgut, dass die Stadt zur Zeit 2,7 Stellen für die Betreuung der Asylbewerber zur Verfügung stellt, aber dass zum 01. Oktober 4 weitere Stellen dazu kommen.
Weitere Stellen, wo man helfen kann zu helfen
Weiterhin wies Rass-Turgut darauf hin, dass es weitere Organisationen wie Caritas, Exil e.V., Outlaw oder die Flüchtlingshilfe Rosenplatz dabei helfen, Möbel zu verteilen und wissen, was genau gerade gebraucht wird.
Adressen für Sachspendenabgabe (bitte nur nach Absprache):
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Geldspenden:
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