SPD-Chef Lars Klingbeil plant, seine Partei mit Themen ähnlich denen der US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in den Bundestagswahlkampf zu führen. Er ist optimistisch, dass personelle und programmatische Veränderungen in Wahlkämpfen zu einer neuen Dynamik führen können.
Bundestagswahlkampf mit Fokus auf die „arbeitende Mitte“
Lars Klingbeil (SPD) kündigte gegenüber dem Nachrichtensender „Welt“ an, dass seine Partei ähnliche Schwerpunkte setzen wolle wie Kamala Harris, nämlich Steuerentlastungen für die „arbeitende Mitte“. Obwohl er den Stabwechsel von Joe Biden auf Kamala Harris keineswegs als Blaupause für den Bundestagswahlkampf der SPD ansieht, zeigt er sich überzeugt davon, dass personelle Veränderungen ein probates Mittel im Wahlkampf sein können.
Wahlkämpfe mit eigener Dynamik
Klingbeil erklärt: „Ich habe ja sehr klargemacht, dass wir mit Olaf Scholz antreten wollen. Das sehen auch alle in der Spitze der SPD so, aber was natürlich die letzten Wochen schon zeigen, ist, dass solche Wahlkämpfe eine eigene Dynamik haben. Da kommt vieles noch mal in Bewegung, da entsteht ein neuer Schwung. […] Und das ist das, was ich mir vornehme: dass wir in Wahlkämpfen auch eine Klarheit haben. Alle merken, worum es geht. Nicht dieses Klein-klein der Regierungsarbeit, sondern wirklich die großen Themen.“
Vorbild Kamala Harris
Auch hinsichtlich der von Kamala Harris gesetzten Schwerpunkte sieht der SPD-Chef eine Inspiration für seine eigene Partei. „Kamala Harris hat ja hier vieles angetextet: Steuerentlastungen für die arbeitende Mitte, die Frage `Wie kriegen wir die Preise runter`, die Frage `Wie kann endlich auch wieder ein Eigenheim finanziert werden`. Das sind alles Themen, die spielen in Deutschland auch eine Rolle“, so Klingbeil.
US-Demokraten als Inspirationsquelle
Es ist nicht nur die inhaltliche Ausrichtung, sondern auch die Atmosphäre der US-Demokraten, die Klingbeil beeindruckt. Amerikanische Parteitage seien „immer was Besonderes, da ist viel Emotionalität drin, natürlich wahnsinnig viel Inszenierung.“ Dies könne man zwar nicht direkt auf Deutschland übertragen, aber er wünsche sich eine ähnliche „Euphorie“ für den nächsten SPD-Parteitag. „Natürlich tue ich jetzt auch alles dafür, dass der nächste Parteitag bei uns auch euphorisch wird, dass auch daran geglaubt wird, dass wir die Bundestagswahl gewinnen. Und da lässt man sich natürlich ein bisschen hier auch inspirieren“, schließt Klingbeil.
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