Die SPD verzeichnete im vergangenen Jahr einen Mitgliederverlust von 3,9 Prozent, den höchsten Verlust seit 2019. Dieser Rückgang markiert das zweite Jahr in Folge mit einem signifikanten Mitgliederschwund unter der Kanzlerschaft von Olaf Scholz (SPD), wobei auch andere Parteien Mitglieder verloren haben.
SPD-Mitgliederverlust stärker als in Vorjahren
Nach Angaben eines SPD-Sprechers gegenüber dem „Tagesspiegel“ zählte die Partei zum 31. Dezember 2023 insgesamt 365.190 Mitglieder. Dies entspricht einem Rückgang von 14.671 Mitgliedern oder 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit lag der SPD-Mitgliederverlust im zweiten Jahr der Kanzlerschaft von Olaf Scholz (SPD) höher als 2022, als die Partei knapp 14.000 und damit 3,5 Prozent ihrer Mitglieder verloren hatte. Seit Scholz‘ Wahl zum Kanzler Ende 2021 hat die SPD damit heute knapp 30.000 Beitragszahler weniger.
Mitgliederschwund auch in anderen Parteien
Nicht nur die SPD, sondern auch die CDU, CSU, Grüne und FDP mussten 2023 Mitgliederverluste hinnehmen.
Starker Mitgliederschwund in NRW und Bayern
Besonders in ihrem größten Landesverband Nordrhein-Westfalen verbuchte die SPD einen beträchtlichen Verlust von drei Prozent ihrer Mitglieder. Ebenfalls trafen die Sozialdemokraten in Bayern und Schleswig-Holstein mit einem Mitgliederverlust von knapp vier Prozent bzw. gut vier Prozent. Lediglich in Hamburg hielt sich die SPD relativ stabil mit einem Mitgliederrückgang von gut einem Prozent.
Vielversprechende Entwicklungen
Trotz der negativen Gesamtentwicklung konnte die SPD auch positive Neuigkeiten vermelden. So seien im Kalenderjahr 2023 insgesamt 9.584 Neumitglieder hinzugekommen, was einem Anstieg von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Außerdem stieg der Frauenanteil in der Mitgliedschaft erneut an und lag Ende 2022 bei 33,56 Prozent. Interessanterweise machte die Gruppe der Mitglieder im Alter von 60 und aufwärts 57,62 Prozent der Gesamtmitgliedschaft aus, während 12 Prozent der Mitglieder unter 35 Jahre alt waren und sich damit im Juso-Alter befanden, teilte der SPD-Sprecher dem „Tagesspiegel“ weiterhin mit.
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