Verfügt die SPD Ratsfraktion noch über 13 Mitglieder, oder sind es inzwischen nur noch 11? Mit dem Wechsel von zwei Sozialdemokratinnen zur UFO/UWG-Gruppe würde einerseits der Abstand zur CDU-Ratsfraktion (19) größer und die zahlenmäßige Nähe der SPD zu den Grünen (9) im Stadtrat deutlich knapper.
FDP und die Linkspartei (drei bzw. zwei Sitze) würden neben der dann deutlich erstarkten UFO/UWG-Gruppe rund neun Monate vor der Kommunalwahl noch mehr an Sichtbarkeit im Kommunalparlament verlieren.
[Update 10:10] Auf der Homepage der SPD-Ratsfraktion wurden die Profile der abtrünnigen Ex-Mitglieder bereits gelöscht.
Unsere Redaktion berichtete am Donnerstagnachmittag bereits exklusiv über die Schockwellen, die durch die Rahthausflure gingen, als (vorerst noch inoffiziell) bekannt wurde, dass mit Agnes Kunze-Beermann und Roswitha Pieszek gleich zwei Mitglieder der SPD-Ratsfraktion in eine aus der UWG und zwei ehemaligen BOB-Mitgliedern gebildete Zählgemeinschaft wechseln wollen.
UFO/UWG: Wechsel der beiden SPD-Frauen erfolgt zum 1. Februar
Eine von der UWG/UFO-Gruppe für den Nachmittag angekündigte Pressemitteilung zu dem Vorgang wurde tatsächlich erst am späten Donnerstagabend verschickt. Darin bestätigt die bislang nur aus drei Ratsmitgliedern bestehende Gruppierung, dass sich Agnes Kunze-Beermann und Roswitha Pieszek der UWG/UFO-Gruppe zum 01.02.2020 anschließen werden. Zur zukünftigen Politik der beiden SPD-Flüchtigen heißt es: „Auch sie wollen sich mit Themen und Inhalten sachlich und unabhängig auseinandersetzten, Bürger beteiligen und mitnehmen und nicht zuletzt im Sinne der Osnabrücker frei von Fraktionszwängen Entscheidungen treffen“.
SPD schweigt zur Fraktions-Verkleinerung
Von Seiten der SPD, deren Fraktionsvorsitzender Frank Henning nach eigenen Angaben erst durch unsere Redaktion von dem Herausbrechen der beiden Fraktionsmitglieder aus der von ihm geführten Fraktion erfuhr, gab es bislang noch keine offizielle Stellungnahme.
Pieszek: Fraktionsaustritt nicht in Zusammenhang mit OB-Kandidatur
Im Gespräch mit HASEPOST erklärte Roswitha Pieszek, die bislang auch Stellvertreterin von Frank Henning an der Fraktionsspitze war, dass sie sich zusammen mit Frau Kunze-Beermann erhofft, in der neuen Konstellation Politik mit mehr Bürgernähe gestalten zu können.
Die Entscheidung die Fraktion zu verlassen sei jedoch nicht in Verbindung mit der erst vor wenigen Tagen erfolgten Aufstellung des Fraktionsvorsitzenden zum OB-Kandidaten der SPD zu sehen.