SPD-Außenpolitiker Michael Roth verteidigt die kritischen Äußerungen des Auswärtigen Amts gegenüber Donald Trump im US-Wahlkampf. Laut Roth müsse Europa bereit sein, klare Signale zu senden und sei auch in der Lage, Deals mit Trump abzuschließen. Diese könnten notwendig werden, obwohl Trump stets eine kritische Haltung zu Deutschland gezeigt habe.
Kritik an Trump und klare Worte
Michael Roth äußerte seine Ansichten in der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv. Er sagte: „Trump hatte Deutschland schon immer auf den Zeiger gehabt, und ich rate jetzt auch nicht dazu, ihm in den Allerwertesten zu kriechen.“ Roths Haltung ist, dass Europa ein deutliches Signal setzen muss und bereit sein sollte, „so schlimm es auch ist, Deals mit Donald Trump abzuschließen, denn das mag er ja“. Diese Äußerungen fallen in eine Zeit, in der die Aussagen des Auswärtigen Amts gegenüber dem ehemaligen US-Präsidenten im US-Wahlkampf in den Focus geraten sind.
Geheimdiplomatie in der Kritik
Im Zusammenhang mit einem durchgesickerten Bericht des deutschen Botschafters in Washington an das Auswärtige Amt zeigt sich Roth kritisch. Der SPD-Politiker erklärte, dass der Brief nicht an die Öffentlichkeit gelangen hätte dürfen: „Diese Plappermäuligkeit, die geht mir ziemlich auf den Zeiger.“ Er ermahnte, dass von Diplomaten erwartet wird, eine klare Sprache im internen Verkehr zu nutzen. Roth betonte, dass es nicht ratsam sei, „die Lage schönzureden“, sondern eine realistische Einschätzung der Situation wichtig sei. Er argumentierte, dass nicht Empörung, sondern Investitionen in die eigene Wehrhaftigkeit zielführend seien.
Realismus statt Empörung
Roth ermahnte, dass es entscheidend sei, die Lage realistisch zu betrachten und nicht durch Empörung abzulenken. Vielmehr sei es wichtig, die europäische Position zu stärken. „Dabei helfe aber keine Empörung, sondern vor allem Investitionen in die eigene Wehrhaftigkeit“, erklärte er. Seine Aussagen unterstreichen die Notwendigkeit einer robusten europäischen Außenpolitik in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit in transatlantischen Beziehungen.
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