(über dts) SPD-Fraktionschef fordert mehr Führung durch Scholz
Innerhalb der SPD wird der Ruf nach mehr Führung durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) laut. Jochen Ott, der neue SPD-Fraktionschef in Nordrhein-Westfalen, sagte dem „Tagesspiegel“, dass Scholz gelegentlich an seine Führungskraft und sein Temperament erinnern sollte. Ott lobte Scholz jedoch auch für seine Rede in der vergangenen Woche, in der er „den Putin-Fans den Marsch geblasen hat“. Scholz habe dabei sein Temperament auf beeindruckende Weise gezeigt und damit viele beeindruckt.
Scholz soll Ampel-Koalition führen
Laut Ott müsse Scholz in der Ampel-Koalition „die verschiedenen Seile am Ende verknoten“. Das sei eine schwierige Aufgabe, aber notwendig, um die Krise zu bewältigen. Die Menschen wünschten sich in diesen Zeiten einen Führungspolitiker wie einst Brandt, Strauß oder Wehner, der Ideen und Temperament mitbringe. Wenn Scholz bei Auftritten Emotionen zeige und zugleich besonnen in der Krise handele, werde sein Ansehen weiter steigen. Ott sei zuversichtlich, dass Scholz die Bundestagswahl 2025 gewinnen werde.
Kritik an den Grünen
Ott kritisierte den Koalitionszoff um das Gebäudeenergiegesetz und die Rolle der Grünen. „Die Streitereien um das Heizungsgesetz nerven“, sagte er. Die Leute wüssten, dass es Veränderungen geben müsse und jeder wolle Klimaschutz. Die Grünen würden jedoch manchmal nach dem Motto agieren: „Wir vertreten 20 Prozent der Wähler und setzen deren Interessen kompromisslos durch“. Die SPD hingegen wolle als Volkspartei „alle Milieus zusammenhalten. Wir beschimpfen nicht die Hälfte oder zwei Drittel der Menschen.“
SPD will das Heizungsgesetz sozialverträglich gestalten
Die SPD werde dafür sorgen, dass das Heizungsgesetz nicht den Ruin der Menschen bedeute, versicherte Ott. Der SPD-NRW-Fraktionschef verteidigte seine Entscheidung, nicht für den vakanten Landesvorsitz zu kandidieren. „Ich bin jetzt der Angriffsspieler im Landtag, werde Schwarz-Grün stellen und Herrn Wüst mit der Realität konfrontieren“, sagte er.
NRW-SPD will verloren gegangenes Profil schärfen
Die NRW-SPD wolle „im Team auftreten, um unser verloren gegangenes Profil zu schärfen“. An der Parteispitze brauche man unterschiedliche Charaktere und „Personen, die eine hohe Akzeptanz mitbringen, Teamgeist, zusammenführen können und kampagnenfähig sind“. Bald werde man eine oder zwei Parteivorsitzende wählen.