In der Debatte um die Zukunft der deutschen Stahlindustrie steht der Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) im Kreuzfeuer der Kritik. Mehrere Spitzenpolitiker der SPD werfen ihm vor, mit seiner Skepsis gegenüber umweltfreundlichen Technologien die Branche zu gefährden und Arbeitsplätze aufs Spiel zu setzen. Merz hatte Zweifel an der Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit des sogenannten „grünen Stahl“ geäußert, was Empörung bei den Sozialdemokraten auslöste.
Kontroverse Aussagen bei der CDA-Konferenz
Friedrich Merz äußerte sich am Montag bei der Betriebsrätekonferenz des CDA, dem Arbeiterflügel der Christdemokraten, in Bochum skeptisch gegenüber dem Konzept des „grünen Stahls“. Er stellte in Frage, woher der benötigte Wasserstoff kommen solle und ob sich die teure Umstellung finanziell lohnen würde. Diese Äußerungen führten umgehend zu scharfer Kritik aus den Reihen der SPD. Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlands, warnte im „Stern“: „Friedrich Merz legt die Axt an die Stahlindustrie in Deutschland.“ Sie befürchtet die Vernichtung von Investments in Milliardenhöhe und den Verlust zehntausender Arbeitsplätze.
SPD fordert klare Positionierung
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil unterstützte Rehlingers Kritik und forderte eine eindeutige Haltung der CDU zu den Zukunftsfragen der Stahlindustrie. Klingbeil betonte im „Stern“, dass die Stahlarbeiter auf Zusagen und Unterstützung angewiesen seien, unabhängig von Merz‘ persönlichem Glauben an die Technologie. Zudem forderte die SPD eine Klarstellung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst, ebenfalls CDU-Mitglied, zu dieser Thematik, da dessen schwarz-grüne Landesregierung den Umbau der Werke von Thyssenkrupp unterstütze.
Rückhalt für Investitionen in Klimaneutralität
Der SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich äußerte im Gespräch mit dem Magazin scharfe Kritik an Merz. Er warf ihm vor, die Unternehmen zu verhöhnen, die bereits erhebliche Investitionen in den Umbau zur Klimaneutralität getätigt hätten. Mützenich betonte: „Nachdem er die Autoindustrie auf den Pfad zum Verbrenner zwingen will, positioniert er sich jetzt gegen die Zukunft der Stahlindustrie.“ Er bezeichnete Friedrich Merz als „Politiker von gestern“.
Die Diskussion um die Zukunft der Stahlindustrie und die Umstellung auf umweltfreundlichere Technologien ist damit in den Mittelpunkt politischer Debatten gerückt und erfährt durch die Äußerungen von Merz neuen Zündstoff.
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