Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich erhebt schwere Vorwürfe gegen Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz. Mützenich wirft Merz vor, Vereinbarungen im Bundestag in der Frage der Asylpolitik zu missachten und dem politischen Gegner AfD in die Hände zu spielen. Die Spannungen zwischen den politischen Lagern nehmen zu, da wichtige Reformen auf dem Spiel stehen.
Vorwürfe gegen Friedrich Merz
Rolf Mützenich kritisiert Friedrich Merz dafür, dass er Absprachen im Bundestag ignoriert und möglicherweise auf Unterstützung der AfD setzt, um seine Vorstellungen zur Asylpolitik durchzusetzen. „Wir hatten nach dem Ende der Ampelkoalition vereinbart, dass es keine Mehrheiten mit Hilfe der AfD geben soll. Jetzt ist ihm das wieder egal“, äußerte sich Mützenich in der „Süddeutschen Zeitung“. Er bemängelt, dass Merz oft impulsiv und kopflos handle und damit gute Ansätze verliere. Mützenich fordert von Merz, die Regierungsentwürfe im Bundestag zu unterstützen, anstatt Mehrheiten gemeinsam mit der AfD zu suchen.
Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems
Konkret steht die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) im Fokus, die nach dem Ende der Ampelkoalition die Unterstützung der Union benötigt. Geplant ist, dass ein Großteil der Asylanträge bereits an den EU-Außengrenzen bearbeitet wird, während in Deutschland die Verfahren an Flughäfen abgewickelt werden könnten. Zudem stehen ein Sicherheitspaket für das Bundeskriminalamt (BKA) und die Bundespolizei zur Debatte, welche laut Mützenich diese Woche verabschiedet werden sollten – vorausgesetzt, die Union stimmt zu. Mützenich betont die Notwendigkeit, die europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik in nationales Recht zu überführen und ruft alle demokratischen Fraktionen zur Kooperation auf.
Appelle der Grünen
Auch die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Irene Mihalic, fordert die Union auf, ihre Blockadehaltung in der Migrationsdebatte und beim Sicherheitspaket zu beenden. Gegenüber dem Nachrichtenportal T-Online erklärte sie: „Wir brauchen gezielte Maßnahmen, die real mehr Sicherheit bringen.“ Mihalic lehnt den Fünf-Punkte-Plan von Merz ab und betonte, dass die von Merz vorgeschlagene Ausrufung einer Notlage Europa gefährden würde. Sie appelliert an die Union, ihre Position zu überdenken und die nationale Umsetzung der europäisch abgestimmten GEAS-Reformen zu unterstützen. Mihalic fordert zudem verstärkte Maßnahmen gegen Gefährder und plädiert für konsequente Abschiebungen von Gefährdern, die keinen Aufenthaltsanspruch in Deutschland mehr haben.
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