HASEPOST
 
HASEPOST

SPD-Innenexperte: “Abschiebungsurteile differenziert betrachten, Einzelfall entscheidend”

Der SPD-Innenexperte Lars Castellucci betont, dass das Urteil des OVG Münster keine Auswirkungen auf Abschiebungen von Schwerstkriminellen oder Terroristen nach Afghanistan und Syrien hat. Man sollte, so der Politiker, erst dann über eine Abschiebung entscheiden, wenn die Sicherheitsfrage geklärt ist.

Keine überstürzten Schlussfolgerungen

Lars Castellucci warnte in einem Interview mit der “Rheinischen Post” davor, voreilige Schlüsse aus dem viel beachteten Urteil des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts in Münster zu ziehen. “Das Urteil des OVG Münster sagt nichts zur Frage von Abschiebungen von Schwerstkriminellen oder terroristischen Gefährdern, sondern zum sogenannten subsidiären Schutz”, sagte der SPD-Politiker. “Beide Themen sollte man trennen.”

Der spezifische Fall

Im konkreten Fall handelte es sich um einen Straftäter aus Syrien, der vor dem Verwaltungsgericht den vollen Schutzstatus als Flüchtling einklagen wollte. “Zuvor hatte er vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge den Schutzstatus eines Abschiebungsverbots erhalten. […] Wer in Deutschland eine Straftat begeht, muss diese zunächst mindestens überwiegend hier verbüßen”, erläuterte Castellucci.

Bewertung der Sicherheitssituation

Ob danach eine Abschiebung erfolge, solle auch “daran beurteilt werden, was für unsere Sicherheit sinnvoller ist”. Castellucci fügte hinzu: “Terroristen weiß ich lieber in einem deutschen Gefängnis als in einem Terrorcamp in Afghanistan, in dem sie nur für den nächsten Einsatz vorbereitet werden.”

Zukünftige Regelungen und Europa

Die Bundesregierung arbeite derzeit daran, zu klären, wie Abschiebungen von Schwerstkriminellen und Terroristen nach Syrien oder Afghanistan realisiert werden können. Einbezogen würden dabei aktuelle Lageberichte. Der Politiker betonte zudem die Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Lösung: “Perspektivisch braucht es eine gemeinsame europäische Lösung, die im Rahmen der Umsetzung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems erarbeitet und umgesetzt werden muss”, forderte Castellucci.

durch KI bearbeitet, .


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion