Fast ist es so, als sei die alte Regenbogenkoalition wieder aktiv. SPD, Linke, Grüne und FDP melden sich im Vorfeld des am Donnerstagabend tagenden Stadtentwicklungsausschusses zum Thema Wagenburg (WABOS) zu Wort, allerdings nicht gemeinsam.

AFP

SPD-Fraktion für Erhalt der alternativen Wohnform

„Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplan 616 – Am Hirtenhaus – spricht sich die SPD-Fraktion jetzt deutlich für einen Erhalt der Wagenburg an ihrem jetzigen Standort aus. Diese alternative Wohnform ist seit nunmehr 19 Jahren ein fester Bestandteil im Westen unserer Stadt und darf nicht aufgegeben werden“ so Frank Henning, SPD-Fraktionsvorsitzender und Ulrich Hus, stadtentwicklungspolitischer Sprecher in einer am Donnerstag an unsere Redaktion gesendeten Pressemitteilung.

Neue Wohnhäuser stehen Wagenburg nicht entgegen

„Die geplante neue Wohnbebauung westlich und östlich der Straße  ́Am Finkenhügel ́ steht dem Erhalt der Wagenburg nicht im Wege. Eine Sicherung des Standortes in der jetzigen Form sieht auch die Verwaltung in ihren Entwürfen vor, dies wird ausdrücklich auch von der SPD-Fraktion unterstützt“, so die beiden SPD- Sprecher weiter.“ Darüberhinaus begrüßen wir die Schaffung neuen Geschosswohnraums für die Stadt Osnabrück in diesem Bereich des Westerbergs, was uns dem Ziel – 3.000 neue Wohneinheiten bis 2020 zu schaffen – wieder ein Stück näherbringt“, schließen Henning und Hus ab.

Grüne, FDP und Linke verknüpfen Wagenburg mit Westumgehung

Mit Änderungsanträgen zu einem Tagesordnungspunkt zur Westumgehung, die immer noch in den Bebauungsplänen festgelegt ist, und zum Bebauungsplan auf dem Finkenhügel wollen die Grünen für die Sicherung der alternativen Wohnform sorgen.
Die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die Linke werden dazu zwei Änderungsantrag zur Abstimmung stellen.

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Bei dem Änderungsantrag zum TOP „Westumgehung“ geht es im Wesentlichen darum, die geplante Darstellung der Westumgehung als „Straße von überörtlicher Bedeutung“ herauszunehmen, da die Erschließung der neuen Wohngebiete über das vorhandenen Straßennetz erfolgen kann. Die geplante Straße würde mitten durch die geplante Wohnbebauung führen, hätte zusätzliche Belastungen für einen größeren Anteil der zukünftigen Bewohner zur Folge und wäre mit zusätzlichen Kosten verbunden. Durch die geplante Straße würden auch weniger Wohneinheiten entstehen.

Bürgerbefragung zur Westumgehung soll respektiert werden

Nach Ansicht der ungewöhnlichen Koalition aus Liberalen, Grünen und der Linken ist sowohl das Ergebnis der Bürgerbefragung vom 25.05.2014, bei der sich eine Mehrheit gegen den Bau der „Entlastungsstraße West/Westumgehung“ ausgesprochen hatte, als auch den Beschluss des Rates vom 29.07.2014, das Ergebnis der Bürgerbefragung zu respektieren.

Durch den Änderungsantrag zum B-Plan 616 – Am Hirtenhaus – soll sichergestellt werden, dass Wohnformen wie die Wagenburg grundsätzlich bei der Bauleitplanung berücksichtigt und die  dafür notwendige Flächeninanspruchnahme gewährleistet wird.

Mösers Meinung zur Wagenburg.

Der abgebildete Bauwagen (ja, es ist dieser ganz spezielle) steht nicht auf dem Finkenhügel, es ist nur ein Symbolbild von „Babelsberg“ CC BY-SA 3.0