Die SPD-Bundestagsfraktion plant, bezahlbaren Wohnraum nicht nur in Großstädten, sondern auch in ländlichen Gebieten zu schaffen. Dies geht aus einem Positionspapier hervor, das bei einer Klausurtagung Ende nächster Woche beschlossen werden soll.
Attraktivität ländlicher Räume
Kevin Leiser, Sprecher des Gesprächskreises Ländlicher Raum in der SPD-Fraktion, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, dass die ländlichen Räume in Deutschland an Attraktivität gewinnen. Er untermauerte diese Aussage mit der Beobachtung, dass zwei von drei Gemeinden in ländlichen Räumen im vergangenen Jahr an Einwohnern gewonnen hätten.
Mangel an bezahlbarem Wohnraum
Das Positionspapier der SPD-Bundestagsfraktion, über das die Funke-Zeitungen berichten, macht deutlich, dass es auch in kleineren und mittleren Kommunen mit Hochschulen an angemessenem und bezahlbarem Wohnraum fehlt. „Deshalb unterstützen wir mit dem sozialen Wohnungsbau die Errichtung bezahlbarer Wohnungen auch in ländlichen Räumen.“
Förderung von Azubi-Wohnheimen
Angesichts der Nachwuchssorgen von Handwerksbetrieben schlagen die SPD-Abgeordneten den Bau von Azubi-Wohnheimen vor, um das Wohnen in ländlichen Räumen während der Ausbildungszeit zu erleichtern. Das Positionspapier betont die Notwendigkeit, „jetzt die richtigen Weichen zu stellen, um das Handwerk attraktiver für junge Menschen zu machen.“
Reaktion auf Bevölkerungswachstum und -schrumpfung
Die SPD-Politiker fordern in ihrem Papier, auf Bevölkerungswachstum und -schrumpfung gleichermaßen zu reagieren. Dazu gehört die Förderung der Nachverdichtung bestehender Siedlungen und der Ausbau bestehender Strukturen ebenso wie der Rückbau leerstehender Wohnungen und nicht mehr benötigter Infrastruktur. „Wir wollen neue Wohnungen schaffen, ohne der Zersiedlung der Landschaft Vorschub zu leisten.“
Fokus auf Kultur, Sport und Ehrenamt
Abschließend setzen sich die Sozialdemokraten in ihrem Papier für den Erhalt des Einzelhandels, die Stärkung von Kulturangeboten wie Kinos, die Sanierung von Sportstätten und die Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement ein. Sie betonen, dass das Ehrenamt und Vereine auf dem Land eine wichtige Rolle spielen, jedoch unter Mitgliederschwund und Überalterung leiden. Daher müsse das Ehrenamt durch Entlastung von Bürokratie und Reform bestehender Vorschriften gestärkt werden.
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