Als die SPD und die CDU auf der Jahreshauptversammlung der Stadtwerke Osnabrück, diese als Träger einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft ins Spiel brachten, schien das in beiden Ratsfraktionen bereits ausgemachte Sache zu sein. Jetzt reagiert aber zumindest die SPD mit Zurückhaltung gegenüber den Plänen.
Zwar bedankte sich die Partei bei den Stadtwerken für das Angebot, die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft unter ihrem Dach zu gründen, betonte aber in einer Pressemeldung, dass dieser Vorschlag ergebnisoffen diskutiert werden müsse.
Transparente Prozesse
„Die von den Stadtwerken angekündigte Zahl von 80 Wohneinheiten pro Jahr kann hoffentlich nur als ein erster Schritt gemeint sein, der in unseren Augen deutlich ausgeweitet werden muss. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten in den kommenden Jahren eine spürbare Entspannung des Osnabrücker Wohnungsmarktes. Dieses Projekt wird für alle Beteiligten ein Marathon und kein Sprint sein. Deshalb brauchen wir schon jetzt einen starken Aufschlag“, führt Manuel Gava, Vorsitzender der Osnabrücker SPD, aus.
Gava ergänzt weiter: „Das Ziel der Stadt, doppelte Strukturen zu vermeiden, liegt auch im Interesse der Osnabrücker SPD. Dabei müssen jedoch die Ziele und Anforderungen des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum berücksichtigt werden. Das Bündnis hat den Bürgerentscheid maßgeblich vorangebracht und viel Zeit sowie Engagement investiert, das die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt bei der Wahl mit einer großen Beteiligung und 75% Zustimmung belohnt haben. Deshalb fordern wir die Stadt auf, das Bündnis in diesen Prozess mit einzubeziehen und die Ausgestaltung der Wohnungsbaugesellschaft für alle transparent zu halten.“
Bezahlbarer und guter Wohnraum
„Wir brauchen bezahlbaren und qualitativ guten Wohnraum, der sich an den Lebensverhältnissen der Osnabrückerinnen und Osnabrückern ausrichten muss. Hierbei müssen Aspekte der Mieterbeteiligung, nachhaltiger und ökologischer Gebäude und bezahlbarer Mieten eine zentrale Rolle spielen. Zudem muss der zu schaffende Wohnraum so gestaltet sein, dass dieser sich gut in die bestehende Umgebung integriert und im besten Fall einen deutlichen baulichen Mehrwert schafft“, schließt Manuel Gava