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„Spaziergang“ mit dem Grundgesetz in der Hand: Subtiler Protest gegen Corona-Maßnahmen in Osnabrück

Zeitweise waren es dann mehr Polizeibeamte als Spaziergänger, die sich am Montagabend (4. Mai 2020) vor dem Theater am Domhof „versammelt“ hatten. Dabei wurde auch das ein oder andere Grundgesetz in die Höhe gehalten; Gegendemonstranten oder einen Konflikt mit der Polizei gab es nicht.

Anders als bei bisherigen Veranstaltungen gegen die Corona-Maßnahmen in Osnabrück – aus dem AfD-Umfeld organisiert und von verschiedenen Gruppierungen aus dem zumeist linken Umfeld mit Trillerpfeifen und politischen Bannern zu Nationalismus und Rassismus begleitet – blieb diese Form des Protests also relativ unpolitisch und vor allem ruhig.

"Grundgesetz vor Infektionsgesetz": Spaziergänger mit "Motto-Jacken"
„Grundgesetz vor Infektionsgesetz“: Spaziergänger mit „Motto-Jacken“, Foto: Pohlmann

Unbehagen wegen einer möglichen Zwangsimpfung oder der Wunsch sich wieder mit Freunden treffen zu können, sowie zahlreiche Verweise auf die Grundrechte, die nach Ansicht vieler Teilnehmer in Gefahr sind, war auf Bannern zu lesen und in persönlichen Gesprächen zu hören.

Polizei setzte auf Deeskalation

Rund drei Dutzend Osnabrückerinnen und Osnabrücker trafen sich am Montagabend zu einem „Corona-Spaziergang“ vor dem Stadttheater. Die Polizei, die zu Beginn gegen 19 Uhr noch ein wenig unsicher schien, wie sie mit der Lage umgehen sollte, wertete diesen Spaziergang als unangemeldete „Versammlung“ und forderte die Teilnehmer über Lautsprecher auf den Platz ab 20 Uhr wieder zu räumen.

Polizei vor abendlichem Stadttheater
Polizei vor abendlichem Stadttheater, Foto: Dieter Reinhard

Streifen- und Mannschaftswagen kamen und fuhren wieder weg, während offenbar über Funk das weitere Vorgehen diskutiert wurde. Schließlich blieb lediglich ein Polizeibulli vor Ort. Ein deutliches Signal der Polizei an die „Spaziergänger“, dass man es in Osnabrück grundsätzlich nicht zu einer Eskalation kommen lassen wolle.

Pünktlich um 20 Uhr war alles vorbei

Die Taktik ging auf, denn pünktlich um 20:00 Uhr, als mehrere Polizeifahrzeuge sich erneut am Domhof postierten, verstreute sich die Menge schnell wieder. „Bis nächsten Montag“ riefen noch ein paar Teilnehmer, dann waren die Streifenwagenbesatzungen weitestgehend unter sich.

"Lasst uns unsere Rechte", Foto: Dieter Reinhard
„Lasst uns unsere Rechte“, Foto: Dieter Reinhard


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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