Mit vorsichtigem Optimismus, dass die Sparkasse Osnabrück – vor allem aber auch die Wirtschaft und Haushalte in der Region – die neuerliche Krise, ausgelöst durch Putins Krieg in der Ukraine, gut überstehen werden, stellte sich der Vorstand der Sparkasse in dieser Woche den Fragen der lokalen Presse.
Anlass für den virtuellen Pressetermin war der Rückblick auf das Geschäftsergebnis im inzwischen zweiten Corona-Jahr. Grund für den vorsichtigen Optimismus waren die guten Zahlen, die das Geldhaus erneut vorlegen konnte und die Einschätzung, dass die Region Osnabrück die Folgen von Corona in vielen Bereichen gut wegstecken konnte.
Johannes Hartig, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Osnabrück, bezeichnete im Jahrespressegespräch das Ergebnis der zurückliegenden Monate als „echtes Déjà-vu“. Wie im Vorjahr gibt es Wachstum zu vermelden und vor allem im Wertpapier- und Immobilienbereich konnten erneut deutliche Zuwächse erzielen werden.
Inflation und Lieferengpässe fordern Sparkasse und Unternehmen
Unternehmenskunden, wie auch die Sparkasse selbst, müssen sich inzwischen mit früher unbekannten Herausforderungen arrangieren. Eine steigende Inflationsrate und Lieferengpässe in zahlreichen Branchen, haben inzwischen zu einem Umdenken bei vielen Unternehmen geführt. Die Sparkasse unterstützt ihre gewerblichen Kunden dabei in der Produktion wieder Lager aufzubauen und sich zumindest teilweise von eng getakteten Just-In-Time-Lieferketten zu verabschieden, um auch im Krisenfall produktionsfähig zu sein. Vor dem Hintergrund der sich gerade entwickelnden Ukraine-Krise eine nochmals wichtigere Herausforderung für viele Unternehmend der Region.
Gute Zahlen des zurückliegenden Geschäftsjahres
In Zahlen ausgedrückt zeigt sich das gute zurückliegende Geschäftsjahr in einer Steigerung der Kundeneinlagen um 7,42 % auf einen Höchstwert von inzwischen 6,34 Milliarden Euro und einem Kreditbestand, der um 7,1 % auf 6,23 Milliarden Euro stieg. Die neu zugesagten Darlehen beliefen sich auf 1,38 Milliarden Euro, den zweithöchsten Wert in der fast 200-jährigen Geschichte des Hauses. Das Betriebsergebnis vor Bewertung wuchs auf 62,8 Millionen Euro. Das Jahresergebnis in Höhe von 7,6 Millionen Euro wird zur Stärkung des Eigenkapitals verwendet.
Sparkasse wirbt für Karriere im eigenen Haus
„Unsere Kolleginnen und Kollegen haben auch in diesen schwierigen Zeiten einen ausgezeichneten Job gemacht“, sagte Johannes Hartig. „Übrigens: Wir bieten ohne Deckelung zusätzliche Ausbildungs- und Traineeplätze an und freuen uns auf Bewerbungen. Wer also in unserer erneut als familienfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichneten Sparkasse Karriere machen möchte, kann sich gerne melden.“ An ein weiteres Thema erinnerte er sehr eindrücklich: „Auch das Thema Nachhaltigkeit hat sowohl bei uns intern als auch in der Beratung von Privat- und Firmenkunden eine große Rolle eingenommen. Wir werden dazu noch in diesem Jahr ein Beratungsangebot an unsere Firmenkunden bereitstellen.“
Partner bei der Unternehmensnachfolge
Mit größeren Finanzierungen unterstützte die Sparkasse Osnabrück 2021 im Bereich Unternehmensnachfolge. Mit einem Marktanteil von 56 % bei den Hauptbankverbindungen der Firmenkunden ist das Thema Nachfolge bzw. Unternehmenskauf und -verkauf von zentraler Bedeutung. „Es ist uns besonders wichtig, dass wir Unternehmen in der Region halten und sie nicht an andere Regionen verlieren“, stellte Firmenkundenvorstand André Schüller fest.
Die Sparkasse Osnabrück hat darüber hinaus im vergangenen Jahr erstmals Unternehmen in der Region auch mit Eigenkapital gestärkt. Dazu hat Sie eine eigene Sparkassenbeteiligungsgesellschaft gegründet. „Auf diese Weise können wir gewerblichen Kunden/-innen neuartige Lösungen für ihre Vorhaben, wie zum Beispiel bei Sprunginvestitionen oder Nachfolgeregelungen, anbieten“, erläutert Schüller.
Privatkunden setzen auf Wertpapiere
Das Geschäft im Privatkundenmarkt war von einem deutlichen Trend zu Wertpapieranlagen und einem starken Immobiliengeschäft geprägt. Finanzberatungen fanden dabei, trotz Pandemie, persönlich von Mensch zu Mensch statt, wobei auch die digitalen Kanäle weiter ausgebaut und genutzt wurden.
Trotz eines außergewöhnlichen Jahres hat der DAX 2021 zum Ende hin ca. 16 % gewonnen. Die anhaltende Niedrigzinsphase, die derzeitige Inflation von knapp 5 %, vor allem aber der in der vergangenen Woche eskalierte Russland-Ukraine-Konflikt wirkt auf den Aktienmarkt hin. Kursrückgänge bei Risiko-Anlagen wie Aktien und Anleihen insbesondere schwächerer Bonität sind die Folge. „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, einen kompetenten Ansprechpartner zu allen Anlagethemen an seiner Seite zu haben“ so Nancy Plaßmann, die als Vorständin das Privatkundengeschäft in der Sparkasse Osnabrück verantwortet. „Unsere Wertpapierberaterinnen und –berater werden permanent mit aktuellen Einschätzungen versorgt und sind somit auch in Krisenzeiten sprachfähig.“
„Wichtig ist“, ergänzte sie, „dass aktiv über die Anlage in Wertpapieren gesprochen wird und den Menschen Chancen und Risiken erläutert werden. So bieten kurzfristig nachgebende Aktienmärkte auch die Möglichkeit eines günstigen Einstiegs. Generell gilt, dass ein sukzessiver Einstieg sinnvoll ist, statt der Investition der Gesamtsumme an einem Tag – dabei unterstützen wir.“
Und das gilt nicht nur für größere Anlagesummen. Viele Kundinnen und Kunden der Sparkasse Osnabrück nutzen inzwischen Fondssparpläne und profitieren damit auch von Marktschwankungen. „Als Einstieg in das Wertpapiergeschäft ist das regelmäßige Sparen schon von kleinen Beträgen bestens geeignet und wichtig. Denn es sind oft die kleineren, monatlichen Beträge, die nach mehreren Jahren einen ganz ordentlichen Ertrag ausmachen“, so Nancy Plaßmann.
Nachfrage nach Immobilien weiterhin groß
Trotz der weiterhin gestiegenen Immobilienpreise ist das Interesse an Immobilien sehr groß. Insgesamt hat die Sparkasse Osnabrück 300 Kunden/-innen ein neues Zuhause, eine Kapitalanlage oder ein gewerbliches Objekt vermittelt, was eine erneute Steigerung um 10 % zum Vorjahr bedeutet. Das Kaufpreisvolumen lag bei ca. 70 Mio. Euro.
Die Sparkasse Osnabrück hat zudem Immobiliendarlehen in Höhe von insgesamt 337,1 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. „Auffällig dabei ist die hohe Nachfrage nach Finanzierungen von energetischen Sanierungen und energetischen Neubauten“, sagte Plaßmann in dem Zusammenhang. „Was uns aber besonders freut, ist die gute Bewertung für unsere Beratungen bei Baufinanzierungen.
Immobilienmesse erstmals zusammen mit Energiemesse
Am 26. und 27. März findet die Immobilienmesse der Sparkasse Osnabrück Bauen & Wohnen erstmalig zusammen mit der Energiemesse statt. „Wohnen und Energie passen ausgezeichnet zusammen. Sowohl Aussteller als auch die Besucherinnen und Besucher erfahren dadurch einen echten Mehrwert und eine größere Vielfalt“, so Plaßmann. Im Angebot sind somit nicht nur Gebäudeeffizienz, klimaschonender Neubau oder Photovoltaik, sondern verstärkt auch Aspekte zur Mobilität und Energieeinsparung. Die Messe wird – wie 2020 – wieder in der OsnabrückHalle stattfinden. Der Eintritt ist frei.
Mit Material und Foto der Sparkasse Osnabrück, Vorstand (vlnr): André Schüller, Johannes Hartig, Nancy Plaßmann