Titelfoto: Nancy Plaßmann, Friedrich H. Petersmann, Johannes Hartig und Thomas Salz (v.l.n.r.)

AFP

Zeiten einer Niedrig- und Negativzinspolitik sind eigentlich kein gutes Umfeld für das Geschäftsmodell einer Sparkasse, resümiert Johannes Hartig, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Osnabrück, das vergangene Jahr. Nach zwei sehr guten Jahren ist man dennoch mit dem Ergebnis des vergangenen Jahres zufrieden.

Für die Zukunft erwarten die Vorstände der der Osnabrücker Sparkasse nicht unbedingt ein Ende der niedrigen Zinsen, aber zumindest ein leichtes Anziehen vor allem bei langlaufenden Immobiliendarlehen.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung bewegte sich mit einem Rückgang um rund 3,8 Millionen Euro im Rahmen der Erwartungen. Auch in diesem Jahr wird ein großer Teil des Betriebsergebnisses zur erforderlichen Stärkung des Eigenkapitals verwendet. Die Sparkasse Osnabrück hat das 2015 gestartete Zukunftsprogramm 2017 erfolgreich fortgesetzt Die Anpassung des Filialnetzes erfolgte wie geplant. Die Kundeneinlagen wuchsen um 6,6 % auf 5,023 Milliarden Euro, der Bestand der Kundenkredite wuchs um 3,5 % auf 5,271 Milliarden Euro.

Sparkasse Osnabrück wird immer digitaler

Sehr gut entwickeln sich die Multikanalberatung und der Ausbau digitaler Services. So nutzen erstmals mehr als die Hälfte aller Kunden Online-Banking. Besonders erfolgreich verliefen das erste volle Betriebsjahr des BeratungsCenters sowie der Aufbau der neuen Filiale Weidencarrée.

Vor allem das Geschäftsfeld der Privatkunden war und ist besonders von der anhaltenden Zinspolitik der EZB betroffen, so Sparkassenchef Johannes Hartig im Pressegespräch am Montagvormittag.
Die Erträge aus dem Privatkundenbereich gingen erwartungsgemäß zurück. Das Geschäft mit Firmenkunden bewegte sich erneut auf sehr hohem Niveau. Insgesamt hat die Sparkasse Osnabrück im Berichtszeitraum 1,159 Milliarden Euro Darlehen neu zugesagt – ein absoluter Spitzenwert. Damit unterstützt die Sparkasse Osnabrück die wirtschaftlich gute Entwicklung der Region tatkräftig. Hartig betonte beim Rückblick auf das vergangene Jahr, dass die Sparkasse es als Teil ihrer Aufgabe sieht einen Beitrag zu leisten für die Entwicklung der Region, die Arbeitsplätze und die Menschen, die hier leben. Die Kreditvergabe, vor allem an mittelständische Unternehmen, die derzeit sehr stark in die Zukunft investieren, gehört für die Sparkasse dazu. Unternehmen und Selbstständigen der Region wurden neue Darlehen in Rekordhöhe von über 863 Millionen Euro zugesagt.

Zwei Vorstände wechseln in diesem Jahr

Der Jahresrückblick 2017 war gleichzeitig auch ein Ausblick auf personelle Veränderungen im laufenden Jahr. 2018 wird es zwei Vorstandswechsel geben. Thomas Salz verlässt die Sparkasse Osnabrück zum 31. März in Richtung Aachen. Nancy Plaßmann folgt zum 1. Oktober (HASEPOST berichtete) auf Friedrich H. Petersmann, der nach mehr als 48 Jahren in den Ruhestand geht.
Am 1. April 1970 startete Petersmann seine Karriere als Lehrling in der damaligen Kreissparkasse Osnabrück. 2011 war Friedrich Petersmann auf seinem Weg vom Lehrling bis in die Chefetage ganz oben angelangt und wurde Mitglied im dreiköpfigen Vorstand der Sparkasse Osnabrück.
Seine Nachfolgerin, Nancy Plaßmann, kann ebenfalls auf eine langjährige und über alle Ebenen reichende Laufbahn im eigenen Haus zurückblicken.

Sparkasse setzt auf Nachwuchsförderung in eigenen Reihen

Auch in Zukunft will die Sparkasse derartige Karrieren im eigenen Haus ermöglichen. „In den letzten Jahren haben wir im Schnitt 18 Auszubildende eingestellt. In diesem Jahr planen wir, die Zahl der Auszubildenden zu erhöhen, weil wir auch zukünftig sehr gut qualifizierte Mitarbeiter benötigen“, so Friedrich H. Petersmann, der auch für den Personalbereich verantwortlich ist. Am Rande des Pressegesprächs fiel die Ziel-Zahl von „30“, was fast einer Verdoppelung der Auszubildenden im kommenden Lehrjahr entsprechen würde.
„Wir bieten eine interessante, zertifizierte und anspruchsvolle Ausbildung.“ Gute Perspektiven und spannende Tätigkeiten, die durch das sich wandelnde Berufsbild geprägt werden, bietet die Sparkasse Osnabrück in den Ausbildungen zum/zur Bankkaufmann/frau, Versicherungskaufmann/frau und Informatikkaufmann/frau, in dem berufsintegrierten Studium zum Bachelor of Arts mit der Spezialisierung Banking und Sales sowie mit dem Trainee-Programm für Universitäts- und Hochschulabsolventen/innen.

Erfolgreiche Anpassung des Filialnetzes

Die Sparkasse Osnabrück setzte den Umbau des Filialnetzes im vergangenen Jahr wie geplant um. Ein besonderes Highlight des vergangenen Jahres war die Eröffnung der Filiale Weidencarrée. „Dieser Standort ist für uns eine echte Filiale der Zukunft“, freut sich Petersmann. „Wir verbinden dort eine erstklassige stationäre Betreuung mit digitalen Angeboten und das alles in einem hocheffizienten Betrieb.“

Zentrale Filialstandorte werden ausgebaut. Dort verbessert die Sparkasse Osnabrück weiter die Beratung. So wurden 2017 ca. 3 Mio. Euro in den Aufbau der Filiale Weidencarrée sowie den Umbau der Standorte in Wallenhorst und Bad Iburg investiert. 2018 sind für Umbauten am Standort Sedanplatz, in der Filiale Ostercappeln und am Standort der Filiale bzw. Hauptstelle Neumarkt Investitionen von 5,7 Mio. Euro geplant. „Die Arbeiten wurden und werden zum allergrößten Teil von Anbietern aus der Region durchgeführt“, ergänzt Petersmann. „Dadurch erzeugen wir wiederum Wertschöpfung in der Region.“ Die Sparkasse Osnabrück ist mit einem Marktanteil von je fast 60 % sowohl bei Privatkunden als auch bei Firmenkunden absoluter Marktführer in der Region. „Etwa 250.000 Kunden vertrauen unseren Sparkassen-Beratern, von denen sie zum Teil seit Jahrzehnten betreut werden“, betont Petersmann.

Noch nie so viele Immobilien vermittelt wie 2017

Die Nachfrage nach privaten Baufinanzierungen schwächte sich 2017 nach zwei sehr starken Jahren leicht ab. „In unseren fünf ImmobilienCentern bieten wir eine exzellente Beratung“, sagt Petersmann. „Bei den Zinsen scheinen wir das historische Tal durchschritten zu haben. Wer sich derzeit mit dem Gedanken an den Immobilienbau oder -kauf beschäftigt, sollte in nächster Zeit aktiv werden.“ Einen besonderen Fokus legt die Sparkasse Osnabrück auf langfristige Finanzierungsmöglichkeiten. Rund 177 Millionen Euro Neuzusagen für den Eigenheimerwerb und für Modernisierungen stellte die Sparkasse Privatkunden 2017 zur Verfügung. Die Sparkasse Osnabrück vermittelte über 330 Immobilienobjekte an neue Besitzer. Dies ist der höchste Wert aller Zeiten. Die Sparkasse ist und bleibt der größte Immobilienvermittler vor Ort. Neben der Finanzierung spielen die Themen verbesserte Sicherheit, Energieeffizienz sowie Versicherungen und Förderprogramme in den Beratungsgesprächen weiter eine große Rolle. „Die Immobilienpreise sind in der Region weiter gestiegen. Wachsende reale Haushaltseinkommen und in der langjährigen Betrachtung niedrige Zinsen machen Wohneigentum für breite Bevölkerungskreise erschwinglich“, ergänzt Petersmann. Ein umfassendes Finanzierungsgespräch hält er für unbedingt erforderlich, denn schließlich zählt der Erwerb der eigenen vier Wände zu den wichtigen Lebensentscheidungen. Am 3. und 4. März 2018 findet in der Hauptstelle der Sparkasse Osnabrück die Immobilienmesse Bauen & Wohnen statt. „Den Termin sollte man sich vormerken“, sagt Petersmann. „Die Messe bietet einen umfassenden Überblick über den Immobilienbereich in der Region.“
HASEPOST wird, wie auch in den Vorjahren, von der Bauen & Wohnen 2018 berichten.