Ein halbes Dutzend Mal wurden Bitten von Stadt und Landkreis um Unterstützung durch Bundeswehr abgewiesen, das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor. Nun sollen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seine niedersächsische Amtskollegin Carola Reimann endlich für notwendige und bereits zugesagte Hilfe der Region sorgen.
Jens Spahn und Carola Reimann sollen endlich helfen
Klare Forderung von Landrätin Anna Kebschull und Oberbürgermeister Wolfgang Griesert an das Land und den Bund: In einem gemeinsamen Schreiben haben die höchsten Repräsentanten aus Landkreis und Stadt sowohl von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn als auch von seiner niedersächsischen Amtskollegin Carola Reimann die schnelle Umsetzung zugesagter Lieferungen von Beatmungsgeräten, Schutzausrüstung und Schutzmasken gefordert.
Bund und Land lieferten bislang nur „Kleinmengen“
Kebschull und Griesert schreiben in den gleichlautenden Briefen nach Berlin und Hannover: „Bund und Land haben dankenswerterweise angekündigt, die Kliniken, Pflegeeinrichtungen, den Rettungsdienst, niedergelassene Ärzte und auch den Öffentlichen Gesundheitsdienst mit Ausrüstungsgegenständen aus eigenen Lieferquellen zu versorgen.“ Bisher seien aber allenfalls Kleinmengen eingegangen und alle sechs Bitten um Hilfe durch die Bundeswehr abgelehnt worden. „Wenn dies so bleiben würde, ist die medizinische Versorgung gerade auch der ganz besonders anfälligen Bevölkerungsgruppen in unserer Region erheblich gefährdet“, heißt es in dem Schreiben weiter.
Zahl der Betten mit Beatmungsgeräten soll verdoppelt werden
Landrätin und Oberbürgermeister weisen darüber hinaus auf die Planungen der regionalen Kliniken im Raum Osnabrück hin, die zwar bisher schon rund 100 Betten mit Beatmungsgeräten haben, diese Zahl aber möglichst schnell verdoppeln wollen. Die Kliniken sähen sich dann in der Lage, umgehend auf vermehrte Krankheitsfälle infolge von Corona zu reagieren. In einem abgestimmten Konzept hätten sich alle Beteiligten gemeinsam für die Bürgerinnen und Bürger im Osnabrücker Land bestmöglich vorbereitet. Räume und Personal stünden also bereit, so Kebschull und Griesert, es fehle aber an den Geräten: „Die entsprechenden 100 weiteren Beatmungsgeräte wurden bereits im Rahmen der übergeordneten Beschaffung durch Bund und Länder beim Niedersächsischen Gesundheitsministerium bestellt. Wir fordern ein, dass die zugesagte Verteilung zeitnah erfolgt.“