Der Soziologe Steffen Mau kritisiert BSW-Parteigründerin Sahra Wagenknecht und wirft ihr vor, populistisch zu agieren und das Land zu polarisieren. Er betont, dass das Land nicht so gespalten ist, wie häufig dargestellt und warnt vor einer Vertiefung der Spaltung durch politischen Populismus.
Populismusvorwurf gegen Wagenknecht
Der Soziologe Steffen Mau wirft BSW-Parteigründerin Sahra Wagenknecht vor, populistisch zu agieren. „Wenn man ihre öffentlichen Äußerungen anschaut, dann geht es häufig um die Unterscheidung von Gruppen“, äußerte er in einem „Spitzengespräch“ des „Spiegels“. Er kritisiert insbesondere das Narrativ des BSW, welches zwischen denjenigen mit gesundem Menschenverstand und den „Regierenden und Lifestylelinken“ unterscheidet. Für Mau seien solche Aussagen ein Zeichen für Populismus.
Die Spaltung des Landes
Trotz der allgemeinen Annahme, betont Mau, dass Deutschland nicht so gespalten ist, wie häufig dargestellt. „Wir wissen aus der Forschung, dass überall dort Spaltung entsteht, wo es Polarisierungsunternehmer gibt, die diese Themen bewirtschaften.“ Unter dem Begriff „Polarisierungsunternehmer“ versteht Mau Personen, die es sich zum Ziel setzen, durch kontroverse Themen wie Migration oder Klimawandel, Gruppen zu spalten.
Die Rolle der Politik
Insbesondere in ländlichen Regionen hat sich laut Mau eine Ressentimentkultur verfestigt, die nicht von heute auf morgen aufzulösen sei. „Aber ich glaube, es ist Aufgabe der Politik, damit produktiv umzugehen und das nicht noch mal zu vertiefen.“
Über Steffen Mau
Steffen Mau ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität Berlin und gilt als einer der anerkanntesten Experten auf dem Gebiet der Ost-West-Spaltung. Er ist in Rostock aufgewachsen.
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