Der Sozialverband Deutschland (SoVD) zeigt sich besorgt über neue Statistiken zur Lohnentwicklung bei tariflich Beschäftigten. Laut SoVD-Vorstandschefin Michaela Engelmeier haben Inflation und geschlechterspezifische Lohnunterschiede zu Reallohnverlusten geführt, wobei Frauen besonders darunter leiden.
Alarmierende Lohnentwicklung trotz Tarifverträge
Die Vorstandschefin des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, äußerte ihre Besorgnis über die aktuelle Lohnentwicklung bei Tarifbeschäftigten gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Für uns sind das alarmierende Zahlen“, betonte Engelmeier. „Sogar bei den tendenziell besser verdienenden Tarifbeschäftigten hat die Inflation im vergangenen Jahr die Lohnsteigerungen aufgezehrt und sogar zu Reallohnverlusten geführt.“, fügte sie hinzu.
Schlechtere Entlohnung für Frauen und außertarifliche Beschäftigte
Besonders Frauen und außertarifliche Beschäftigte seien von den Auswirkungen betroffen. Frauen litten stärker unter der hohen Inflation, da sie tendenziell schlechter bezahlt würden als ihre männlichen Kollegen. In diesem Zusammenhang forderte Engelmeier die Schließung der Geschlechterlohnlücke, die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 18 Prozent liegt.
Forderung nach armutsfestem Mindestlohn
Zudem plädierte Engelmeier für die Einführung eines armutsfesten Mindestlohns von 15,02 Euro. „In Zeiten hoher Inflation müssen die Löhne entsprechend deutlich angehoben werden, um den Beschäftigten einen Ausgleich zu ermöglichen“, argumentierte sie. Darüber hinaus sprach sie sich für Inflationsausgleichszahlungen für mehr Beschäftigte und auch für Rentner aus.
Statistische Erhebungen bestätigen Kaufkraftverlust
Diese Äußerungen basieren auf den neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes, die eine negative Lohnentwicklung bei Tarifbeschäftigten aufzeigen. Demnach erhielten tariflich bezahlte Arbeitnehmer im letzten Jahr durchschnittlich 3,7 Prozent mehr Geld als im Vorjahr, während die Inflation bei 5,9 Prozent lag. Das Jahr 2023 scheint somit das dritte Jahr in Folge zu sein, in dem Tarifbeschäftigte trotz Lohnsteigerungen erhebliche Kaufkraftverluste hinnehmen mussten.
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