Vor der offiziellen Vorstellung des Wahlprogramms von CDU und CSU haben verschiedene Sozialverbände Kritik an den Rentenplänen der Union geäußert. Die Hauptkritikpunkte betreffen das fehlende klare Bekenntnis zum Rentenniveau und die Einführung neuer Rentenmodelle, die als unzureichend und riskant angesehen werden.
Kritik der Sozialverbände
Michaela Engelmeier, die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), äußerte gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Dienstagausgaben), dass die Vorschläge der Union zur Rentenpolitik „viele Fragen offen“ lassen und die Herausforderungen einer gerechten Altersvorsorge nicht ausreichend adressiert werden. Insbesondere kritisierte sie den fehlenden Fokus auf das Rentenniveau: „Der Verzicht auf eine Anhebung des Rentenalters ist grundsätzlich richtig, doch auffällig ist, dass die Union kein Wort zum Rentenniveau verliert. Dabei ist genau das entscheidend, um einen Sinkflug bei den Renten und damit drohende wachsende Altersarmut zu begrenzen.“
Die Rentenpläne der Union
Das Wahlprogramm von CDU und CSU beinhaltet die Einführung einer sogenannten Aktivrente, während das gesetzliche Rentenalter nicht angehoben werden soll. Obwohl von einem stabilen Rentenniveau die Rede ist, wird nicht konkretisiert, auf welchem Niveau dieses liegen soll. Darüber hinaus plant die Union die Einführung einer “Frühstart-Rente”, die als individuelle und kapitalgedeckte private Altersvorsorge dienen soll.
Weitere Stimmen zur Rentenpolitik
Verena Bentele, die Vorsitzende des VdK, betonte im Gespräch mit dem RND: „Positiv ist, dass die CDU an den bisherigen Altersgrenzen bei der Regelaltersgrenze und an der abschlagsfreien Rente nach 45 Beitragsjahren festhält.“ Allerdings sei unklar, wie die Union Menschen unterstützen werde, die aufgrund von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Pflegeverpflichtungen nicht bis zur Regelaltersgrenze arbeiten können.
Kritik an der vorgeschlagenen “Frühstart-Rente” äußerte auch der Paritätische Gesamtverband. Hauptgeschäftsführer Joachim Rock sagte dem RND: „Die im Programm der Union geforderte Frühstart-Rente wäre der staatlich finanzierte Einstieg in die Privatisierung der Alterssicherung. Das wäre eine Wette auf eine ferne Zukunft, kein Beitrag zur Lösung gegenwärtiger Herausforderungen.“
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