Die AfD profitiert nach Einschätzung des Sozialpsychologen Ulrich Wagner aus Marburg von den verunsicherten Wählern in Krisenzeiten. Die Parteien der Mitte versäumten es seiner Meinung nach, inhaltlich gegen die AfD zu argumentieren und sich somit wirksam gegen sie zu positionieren.
Die Wählerverunsicherung und der Erfolg der AfD
Der Sozialpsychologe Ulrich Wagner aus Marburg erklärte gegenüber der „Rheinischen Post“, dass die Verunsicherung der Menschen aufgrund aktueller Krisen ein Grund für die Wahlerfolge der AfD sei. „Die Menschen sind extrem verunsichert, insbesondere wegen Fragen der Migration, des Klimawandels, der inneren und äußeren Sicherheit […] Hinzu kommt eine Regierung, die noch nicht einmal einen Weg aufzeigt, wie die aktuellen Probleme gelöst werden können“, sagte er.
Die Rolle der AfD in der Verunsicherung der Wähler
Wagner behauptete weiter, die AfD würde diese Verunsicherung der Menschen noch weiter befeuern und zugleich scheinbar einfache Antworten bieten. „Das funktioniert. Psychologisch ist das so zu erklären: Wenn wir uns völlig überfordert fühlen, neigen wir manchmal dazu, zuzumachen und keine neuen Argumente mehr zuzulassen, sondern die einfachste Lösung zu suchen,“ fügte er hinzu.
Kritik an der Strategie der etablierten Parteien
Die etablierten Parteien hingegen hätten es versäumt, inhaltlich gegen die AfD zu argumentieren. „Ein Riesenproblem war im zurückliegenden Wahlkampf, dass alle Parteien der Mitte sich damit begnügt haben, die AfD als fremdenfeindlich abzulehnen, ohne inhaltlich zu argumentieren. Das löst bei Menschen, die darüber nachdenken, die AfD zu wählen, Unzufriedenheit und Widerwillen aus,“ führte Wagner aus. Er betonte, dass es in der politischen Auseinandersetzung und auch demokratietechnisch keine gute Strategie sei, die AfD als Buhmann abzustempeln. „Vielmehr müssten die Themen der AfD adressiert und Argumente dagegen entwickelt werden,“ so der Sozialpsychologe.
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