Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat den Vorschlag von Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck begrüßt, künftig auch Kapitalerträge mit Sozialversicherungsbeiträgen zu belasten. Diese Initiative stößt auf Zustimmung, da sie als gerechtere Verteilung der Lasten innerhalb des Sozialsystems angesehen wird.
Unterstützung für Habecks Vorschlag
Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, hatte am Sonntagabend erklärt, dass es seiner Meinung nach ungerecht sei, dass Kapitalerträge bisher von Sozialversicherungsbeiträgen freigestellt sind. Er kritisierte: „Ihm leuchte nicht ein, dass Arbeit höher belastet werde als Einkommen aus Kapitalanlagen.“ Daher schlugen die Grünen vor, diese Einkommensquellen sozialversicherungspflichtig zu machen. Habeck betonte, dass dies „ein Schritt zu mehr Solidarität innerhalb des Systems“ wäre, da die Beitragsgrundlage der gesetzlichen Krankenversicherung verbreitert werden könnte.
SoVD sieht alte Forderung bestätigt
Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des SoVD, äußerte sich gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe positiv zu Habecks Vorschlag: „Aus verteilungspolitischer Sicht ist das ein sehr guter Vorstoß – und eine alte SoVD-Forderung. Warum sollen für diese Aufgaben nur Löhne und Gehälter belastet werden? Das ist schlicht ungerecht.“ Engelmeier hob die Notwendigkeit hervor, auch andere Einkünfte wie aus Vermietung, Verpachtung oder Kapital für die Finanzierung der Krankenkassen heranzuziehen.
Solidarität in der Gesundheitsfinanzierung
Engelmeier argumentierte weiter, dass die zuletzt stark gestiegenen Zusatzbeiträge insbesondere niedrige und mittlere Einkommen belasten. Sie betonte: „Wir sind darum fest davon überzeugt, dass die Bewältigung der großen Herausforderungen im Gesundheitsbereich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Darum wären Kassenbeiträge auf Kapitalgewinne nur solidarisch.“ Insgesamt sieht der SoVD in dem Vorschlag eine Chance, die Lasten gerechter zu verteilen und die Finanzierung des Gesundheitssystems auf eine breitere Basis zu stellen.
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