Die steigende Zahl von Senioren in Deutschland, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, hat einen neuen Höchststand erreicht. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) fordert angesichts dieser Entwicklung zusätzliche finanzielle Entlastungen für ältere Menschen und eine Ausweitung des Grundrentenfreibetrags auf alle Senioren.
Forderung nach finanzieller Entlastung für Senioren
In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ wies die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier auf die alarmierenden Zahlen hin und forderte zusätzliche finanzielle Entlastungen für ältere Menschen. Sie betonte: „Diese Zahlen sind alarmierend und zeigen, dass zu viele Menschen einfach am Ende zu wenig Geld im Portemonnaie haben“.
Änderung des Grundrentenfreibetrags
Engelmeier sprach sich konkret für eine Ausweitung des Grundrentenfreibetrags auf alle Senioren aus. Aktuell gilt dieser Freibetrag nur für Rentner, die mindestens 33 Jahre Beiträge für Beschäftigung, Erziehung oder Pflege geleistet haben. „Der SoVD fordert daher, dass der Freibetrag für Betroffene künftig ohne die Vorbedingung von 33 Grundrentenjahren gelten sollte, denn davon würden dann deutlich mehr Personen mit kleinen Renten profitieren“, argumentierte Engelmeier.
Dramatische Entwicklung der Armutsquote bei Senioren
Die Forderungen des SoVD basieren auf aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach beziehen derzeit mehr Senioren die sogenannte Grundsicherung im Alter als je zuvor. Im ersten Quartal 2024 waren es 719.330, was einen Anstieg um knapp 35.000 im Vergleich zum März 2023 und um rund 40 Prozent seit 2015 (511.915) bedeutet.
Angesichts dieser Entwicklung forderte Engelmeier, „dass dringend eine armutsfeste Rente für alle geschaffen werden muss, die jahrzehntelang gearbeitet und Beiträge gezahlt haben“. Hierfür müsse auch der Mindestlohn auf 15,02 Euro steigen und das Rentenniveau auf 53 Prozent angehoben werden – denn „nur so ist diese dramatische Entwicklung zu stoppen“, so Engelmeier.
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