Netzbetreiber und die Energiewirtschaft fordern dringend Maßnahmen gegen die Gefährdung der Netzstabilität durch überschüssigen Solarstrom. Die Implementierung dieser Maßnahmen soll noch vor Ende der Legislaturperiode erfolgen, um die Energiewende nicht zu gefährden.
Anpassung an wachsende Solarkapazitäten
Der rasante Anstieg von Photovoltaikanlagen stellt eine Herausforderung für die Netzstabilität dar. Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), warnte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vor den Konsequenzen des unregulierten Zubaus: „Droht nun ohne angemessene Steuerbarkeit eine Gefährdung für die Stabilität der Netze.“ Der Chef des Übertragungsnetzbetreibers Tennet Germany, Tim Meyerjürgens, betonte gegenüber der NOZ die Dringlichkeit einer Gesetzesnovelle zur Vermeidung von Erzeugungsspitzen, um Netzstabilität und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.
Gesetzesnovelle im Fokus
Am Mittwoch steht der Gesetzentwurf zur Steuerbarkeit von Solaranlagen im Bundestagsausschuss für Energie und Klimaschutz zur Diskussion. Der Entwurf soll noch vor der Bundestagswahl verabschiedet werden, da das Plenum letztmals am 11. Februar zusammentritt. In sonnenreichen Zeiten führt die Überproduktion zu einem Risiko für die Netzintegrität. Andreae wies darauf hin: „Einspeisespitzen bergen zunehmend erhebliche Risiken für die Netzstabilität – und das unabhängig vom künftigen Netzausbau.“
Erforderliche Maßnahmen
Ohne die Option, Solaranlagen bei Bedarf gezielt zu steuern, droht die Abschaltung von Netzsegmenten, um das System zu stabilisieren, ein Szenario, das in der Fachsprache als „Brownout“ bezeichnet wird. Andreae betonte die Dringlichkeit der im Gesetzentwurf enthaltenen Maßnahmen noch vor der Wahl. Meyerjürgens ergänzte, dass eine bessere Steuerbarkeit der Anlagen sowie Anreize für die Direktvermarktung dringend notwendig seien, um unnötige Kosten zu vermeiden und die Anlagen ins Marktgeschehen zu integrieren.
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