Die Osnabrücker Feuerwehr machte es bereits am Abend nach dem Absturz einer zweimotorigen Geschäftsflugzeugs deutlich: Osnabrück kann und darf sich nicht darauf verlassen, bei drohenden Katastrophen immer Glück zu haben.
Wir haben uns nach dem Absturz des auf dem Flugplatz in Atter gestarteten Flugzeugs die mutmaßliche Flugroute angeschaut. Nach uns vorliegenden Aussagen eines Augenzeugen, ist die zweimotorige Piper in Richtung Finkenhügel (Klinikum, Hochschulen) gestartet und dann nach Norden in Richtung Eversburg Büren abgedreht. Im Umkreis von 500 Metern vom Absturzort befinden sich mehrere Kindergärten und Schulen. Im weiteren Umfeld und in der vermuteten Startrichtung auch das Klinikum und der Hochschulstandort am Westerberg.
Unabhängig von den Schulen und Kindergärten im Umkreis des Absturzortes – bei einem Start in Nord-Ost Richtung (Richtung Innenstadt/Eversburg) – war die Freifläche an der Landwehrstraße vermutlich die einzige Möglichkeit das Flugzeug nicht in besiedeltem Gebiet niedergehen zu lassen. Erst einige hundert Meter weiter, in Pye, hätte der Pilot wieder freie Flächen finden können.
In der heiklen Startphase sollen beide Flugzeugmotoren zumindest zeitweise ausgefallen sein. Gesteuert wurde das Flugzeug, das drei Mitarbeiter eines Osnabrücker Unternehmens nach Süddeutschland bringen sollte, von einem erfahrenen Berufspiloten. Auf dem Flugplatz in Osnabrück Atter gilt die abgestürzte Piper als sehr gut gepflegt, sie soll erst kürzlich technisch überholt worden sein und sich – obwohl bereits mehr als 20 Jahre alt – auf dem neuesten Stand der Technik befunden haben.
Vermutlich konnte nur durch das kühl kalkulierte Handeln des Piloten eine deutlich größere Katastrophe verhindert werden.