Skoda-Chef Klaus Zellmer übt deutliche Kritik am industriepolitischen Kurs der Ampelregierung und macht sie für den Absatzrückgang bei Elektroautos verantwortlich. Er fordert die Wiederherstellung der staatlichen Förderprämie für E-Autos und spricht sich gegen strikte Verbrennerverbote aus.
Zellmer Kritisiert Ampelregierung
Skoda-Chef Klaus Zellmer hat in einem Interview mit dem „Stern“ seiner Enttäuschung über den Einschnitt in die staatliche Förderprämie für Elektroautos Ausdruck verliehen. „Es ist wenig überraschend, dass die Nachfrage einbricht, wenn quasi über Nacht die staatliche Förderprämie gestrichen wird“, sagte er. Für die Verbraucher war diese Entscheidung ein Schock, da es zu einer erheblichen Preissteigerung der Fahrzeuge führte.
Wiedereinführung der Bafa-Prämie gefordert
Besonders mit Blick auf Deutschland, den wichtigsten Markt der tschechischen VW-Tochter, betont Zellmer die Dringlichkeit der Wiedereinführung der Bafa-Prämie, die von der Ampelregierung 2023 gestrichen wurde. Er glaubt, dass Anreizsysteme zur Steigerung der Nachfrage von E-Autos nötig sind und nennt eine Prämie von 6.000 Euro pro Fahrzeug einen guten Wert.
Zukunft ist elektrisch und Verbrennerverbote
Auch wenn Zellmer, der ehemalige Vertriebschef von VW und seit 2022 CEO von Skoda ist, sich klar für die Elektromobilität ausspricht – „Die Zukunft ist elektrisch, weil der Wirkungsgrad eines Elektroantriebs mit nahezu 100 Prozent unschlagbar ist.“ – spricht er sich dennoch gegen strikte Verbrennerverbote aus. „Mit Zwang erreicht man nichts, denken Sie an die Wärmepumpen“, so Zellmer.
Er fordert außerdem von der EU, E-Fuels als CO2-mindernd zu klassifizieren, ähnlich wie den Batterieabtrieb. Seiner Meinung nach wäre dies der einzige Weg zur Marktreife. „Meine Rechnung ist ganz einfach: 2035 dürfen, Stand heute, in der EU keine Verbrenner mehr zugelassen werden. Dann werden voraussichtlich ungefähr 290 Millionen Fahrzeuge unterwegs sein, und zwei Drittel davon werden weiterhin Verbrenner sein. Es ergibt keinen Sinn, wenn wir für diese keine alternativen und CO2-neutralen Spritsorten anbieten können.“
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