Ein friedlicher Appell für Humanität und Menschenrechte wurde im Osnabrücker Katharinenviertel zum Ziel blinder Zerstörungswut.
Sechs Transparente zerstört
Die Seebrücke Osnabrück hatte am vergangenen Sonntag (20. Oktober) eine Nachdenk-Aktion gestartet, die die Öffentlichkeit mit eindringlichen Botschaften wie „Humanität kennt keine Grenzen“ und „Flüchtlinge sind auch nur Menschen“ zum Nachdenken anregen sollte. Doch in der Nacht zu Dienstag (22. Oktober) wurden die sechs großflächigen Transparente der Aktion gewaltsam zerstört.
Ist unsere Gesellschaft vergiftet?
Entsetzt zeigt sich die Seebrücke über den Angriff. „Es ist erschütternd, dass unsere Gesellschaft offenbar so vergiftet ist, dass bereits ein Aufruf zum Nachdenken als Provokation empfunden wird“, erklärte Michael Bünte von der Seebrücke in einer schriftlichen Mitteilung. Die Initiative, die sich für die Rechte von Geflüchteten und die Einhaltung humanitärer Grundwerte einsetzt, betonte nach der Tat: „Durch die Zerstörung hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, laut und offensiv für Menschenrechte einzutreten.“
Die Aktion, bei der unter anderem Zitate von Papst Franziskus wie „Gewalt ist es auch, Mauern zu errichten“ auf weißen Tüchern um Baumstämme gebunden wurden, sollte ein Zeichen gegen die immer aggressivere öffentliche Debatte rund um Flucht und Migration setzen.