„Wenn“ das Einkaufszentrum „Oskar“ am Neumarkt nach jahrelanger Verschiebung doch noch gebaut werden sollte – die Frist zur Einreichung eines Bauantrags läuft in diesem Sommer ab -, soll Sinn-Leffers in dem Kaufhausneubau zum „Ankermieter“ werden und Kunden anlocken.

AFP

Inzwischen liegen auch Pläne vor, was mit dem alten Geschäftshaus passieren soll.

SinnLeffers war 2016 insolvent

Nach einer Insolvenz vor zwei Jahren und der anschließenden Trennung von der einstigen Mutter „Wöhrl“, ist das Textilunternehmen vorerst aus den Schlagzeilen heraus. Es wird sicher spannend, ob die Finanzdecke für einen Umzug und die Miete im neuen Shoppingcenter am Neumarkt reichen wird.

Standort an der Johannisstraße bereits verkauft

Für den bisherigen Standort an der Johannisstraße scheint es allerdings kein „wenn“ zu geben. Egal ob Sinn-Leffers an den Neumarkt umzieht oder nicht, hat ein neuer Eigentümer der Immobilie offenbar bereits eigene und ganz andere Pläne für das mächtig in die Jahre gekommene Textilkaufhaus.

Nach unserer Redaktion vorliegenden Unterlagen, wurde das Gebäude in der Johannisstraße 41 von seinem bisherigen dänischen Besitzer an einen neuen Eigentümer verkauft.
Im Rahmen einer Bauvoranfrage wurde die Stadtverwaltung von den Plänen des neuen Eigentümers informiert. Der will das komplette Gebäude abreissen, mit einer Tiefgarage neu unterkellern und lediglich noch im Erdgeschoss Einzelhandelsflächen anbieten.

Monopoly OsnabrückHotel, Discounter und Drogeriemarkt

In vier der fünf geplanten Obergeschosse, so die unserer Redaktion vorliegenden Unterlagen, ist demnach zukünftig eine Nutzung als Hotel vorgesehen.
Lediglich auf Erdgeschoss-Ebene sollen Flächen für einen namentlich nicht genannten Discounter und einen Drogeriemarkt vorgehalten werden.
Das Hotel, soweit bislang bekannt, soll zusätzlich mit einem Fitnessstudio im Gebäude verbunden werden.

Zusammen mit dem bereits im Bau befindlichen Hotel-Neubau neben dem Alando Palais, ist dies der vierte innerhalb des Wallrings geplante Hotelneubau. Gleich zwei Hotelneubauten sollen direkt am Neumarkt entstehen.

Karte: Die aktuell geplanten Hotel-Neubauten

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Grüne wünschen sich Wohnungen in der Fußgängerzone

Im Rahmen einer nicht-öffentlichen Sitzung wurden Teile der Osnabrücker Lokalpolitik bereits von den neuesten Hotelplänen informiert. Dabei soll ein Vertreter der Osnabrücker Grünen angeregt haben, dass es doch wünschenswert wäre an dieser Stelle auch Wohnraum zu schaffen. Diese Idee kollidiert allerdings mit dem Bebauungsplan für den Bereich entlang der kombinierten Fußgängerzone und Busspur, die Wohnen dort nur ausnahmsweise zulässt, so die Antwort der Verwaltung auf die Idee.

Stadt will Bergmann-Hotel zusätzliches Stockwerk nicht genehmigen

Währenddessen, so ist von einem gewöhnlich gut informierten Mitarbeiter des Stadtbaurats zu hören, gibt es erneut Reibereien zwischen dem Hamburger Immobilienkaufmann Dr. Theodor Bergmann und der Verwaltung. Für das erst kürzlich vom reinen Kaufhaus zum Hotel gewandelte Neubauprojekt auf dem Gelände „Baulos 2“ (vor H&M), soll der Bauherr ein Stockwerk „zu viel“ eingeplant haben. Bergmann, so die Vorgabe der Verwaltung, soll nun umplanen, denn das von ihm gewünschte siebte „Vollgeschoss“ will die Verwaltung ihm nicht genehmigen. Zusätzlich soll während der Bauphase regelmäßig überprüft werden, dass die genehmigte Gebäudehöhe nicht im Laufe der Bauarbeiten doch noch überschritten wird.

Bereits im vergangenen Jahr machte Bergmann Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass Bergmann – mit Unterstützung des Stadtbaurats – Teile seines Neubaus unterirdisch und unterhalb öffentlicher Flächen installieren will.