Obwohl in der Silvesternacht erneut Böller auf Polizeibeamte geschmissen wurden, spricht die Polizeiinspektion Osnabrück von einem “aus polizeilicher Sicht unauffälligen und weitestgehend ruhigen Jahreswechsel” und einer “gewöhnlichen Silvesternacht”.
Die Osnabrücker Polizei hat nach eigenen Angaben wie schon in den Vorjahren verstärkte Präsenz an Örtlichkeiten gezeigt, an denen sich Bürgerinnen und Bürger erfahrungsgemäß zum Feiern treffen.
Trotz bereits im Vorfeld starker Präsenz und der an sich positiven Einschätzung am Neujahrsmorgen, hatte die Polizei in Stadt und Landkreis Osnabrück während der Silvesternacht dennoch alle Hände voll zu tun. Zu den häufigsten Gründen für ihre Einsätze zählten Berichte über stark alkoholisierte Personen, Auseinandersetzungen und einzelne Fälle von Körperverletzung. Zusätzlich führte das umfangreiche Abfeuern von Feuerwerk in der Region zu verschiedenen Sachbeschädigungen und Bränden, wobei es sich meist um kleinere Brände handelte, etwa von Hecken oder Müllcontainern.
In Hilter,(Landkreis Osnabrück) ereignete sich ein schwerwiegender Vorfall. Dort erlitt ein 25-jähriger Mann gravierende Verletzungen, als ein Feuerwerkskörper um 00:45 Uhr in seiner Hand explodierte. Er wurde umgehend in ein Krankenhaus eingeliefert.
Im Stadtgebiet Osnabrück warf schließlich eine Person aus einer größeren Gruppe heraus einen Böller gezielt unter einen Polizeiwagen, der daraufhin explodierte. Als die Beamten den mutmaßlichen Täter identifizierten und den Vorfall untersuchten, wurde ein zweiter Böller aus einem Wohnhaus auf die Motorhaube eines anderen Streifenwagens geworfen – der Täter konnte nicht ermittelt werden. Glücklicherweise verursachten beide Würfe weder Personen- noch Sachschäden.
Das erneute Bewerfen von Polizeibeamte mit Knallkörpern erinnert an einen Vorfall aus der Woche vor Silvester, als zwei Polizistinnen in der Johannisstraße, ebenfalls gezielt aus einem Wohnhaus, mit Böllern beworfen wurden.
Kommentar des Redakteurs
Na, wenn da mal nicht die SPD-Innenministerin Daniela Behrens besondere Fröhlichkeit bei den Beamten verordnet hat? Zumindest dürfte es die oberste Dienstherrin erfreuen, wenn Osnabrücker Polizeibeamte – trotz Böllerwürfen auf Menschen – von einer “gewöhnlichen Silvesternacht” sprechen.
Es hat wohl jeder seine eigenen Maßstäbe und es ist der Osnabrücker Polizei hoch anzurechnen, wenn sie in kritischen Situationen ruhig bleibt und Angriffe auf die Gesundheit der Kollegen scheinbar gelassen nimmt. Aber ich persönlich finde es überhaupt nicht “gewöhnlich” oder “unauffällig”, wenn Polizisten mit Explosivkörpern beworfen werden!