Der Jahreswechsel 2024/2025 verlief in Niedersachsen weitestgehend friedlich und störungsfrei. Dafür sorgten vielerorts die sorgfältigen und intensiven Vorbereitungen der Polizei Niedersachsen gemeinsam mit Feuerwehren und Rettungsdiensten. Dennoch war es eine einsatzintensive Nacht. Landesweit kam es zu zahlreichen polizeilichen Maßnahmen und damit einhergehend auch zur Einleitung von Ermittlungsverfahren (u. a. Körperverletzungen, Sachbeschädigungen sowie Branddelikte etc.). Die Gesamtanzahl der Einsatzlagen (1.527) blieb unter den absoluten Zahlen (rund 1.200 Einsätze weniger) des vergangenen Jahreswechsels 2023/2024.
Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, sagt dazu: „In allen Landesteilen Niedersachsens wurde der Jahreswechsel 2024/2025 überwiegend friedlich gefeiert. Doch nicht überall war dies der Fall. Da die Polizei auch an diesem Silvesterabend im öffentlichen Raum stark präsent vertreten war, konnten die eingesetzten Beamtinnen und Beamten bei Übergriffen und Randale schnell eingreifen. Insgesamt gab es für die Polizistinnen und Polizisten mit landesweit rund 1.500 Einsätzen deutlich weniger schwierige Situationen zu bewältigen als beim vergangenen Jahreswechsel mit mehr als 2700 Einsätzen. Das ist ein Erfolg, der auf der sorgfältigen und umfassenden Vorbereitung der Polizei Niedersachsen gemeinsam mit Feuerwehren und Rettungsdiensten zurückzuführen ist.“
Auch die Waffenverbotszonen hätte sich einmal mehr bewährt, insbesondere weil ihre Einhaltung mit großem Aufwand und sehr stringent kontrolliert wurde, führt Behrens aus. „Nichtsdestotrotz mussten wir auch zu diesem Jahreswechsel leider erneut erleben, dass Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten unter anderem mit Böllern beworfen und teilweise leicht verletzt wurden. Dank des entschiedenen Eingreifens unserer Polizei konnten die Täter in vielen Fällen identifiziert werden. Sie müssen jetzt konsequent bestraft werden. Wer Einsatzkräfte angreift, greift uns alle an und muss die Konsequenzen seines gesellschaftsfeindlichen Handelns deutlich zu spüren bekommen! Ich danke allen Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten für Ihren engagierten Einsatz. Nur weil es sie gibt, können wir so sicher leben.“
18 Einsatzkräfte verletzt
Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde von unsachgemäßem Umgang mit Feuerwerkskörpern auch in dieser Nacht berichtet. Dabei kam es teilweise aus Menschenmengen heraus zum Beschuss bzw. Bewurf von Einsatzkräften (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst) mit Raketen und Böllern. Abgesehen von Knalltraumata sowie weiteren leichten Verletzungen sind hierbei nach bisherigem Kenntnisstand jedoch keinerlei schwere Verletzungen zu beklagen.
Ein besonderes Augenmerk lag zudem auf der Überwachung der Feuerwerkverbotszone in der hannoverschen Innenstadt. Im Vergleich zum Vorjahr befanden sich auf dem Steintorplatz deutlich weniger Personen. Dennoch kam es in diesem Bereich zum Abbrennen von Pyrotechnik, entsprechende Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet.
Landesweit wurden 55 Ermittlungsverfahren wegen der Missachtung der Feuerwerksverbotszone eingeleitet. Insgesamt waren 2.093 Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte (PVB) über den Jahreswechsel eingesetzt, die 1.527 Einsätze bewältigten (Vorjahr: 1872 eingesetzte PVB, 2757 Einsätze). Zeitgleich mit dem Rückgang der Einsatzzahlen konnte ein Rückgang der Zwangsmaßnahmen festgestellt werden. In diesem Jahr erfolgten neun Festnahmen, beim Jahreswechsel 2023/2024 wurden insgesamt 26 Personen festgenommen.
Nach bisherigen Erkenntnissen wurden in diesem Jahr in Niedersachsen 16 Polizeikräfte leicht verletzt, wobei zehn Verletzungen auf Gewalttaten zurückzuführen sind (2023/2024: 22 verletzte Einsatzkräfte). Darüber hinaus wurden zwei Kräfte der Feuerwehr verletzt, wobei eine Verletzung auf eine Gewalttat zurückzuführen ist.
Über 600 Strafverfahren eingeleitet
Auf Grund der Vielzahl der feiernden Personen im Bereich von öffentlichen Plätzen und Veranstaltungsörtlichkeiten wurden insgesamt 619 Strafverfahren (Vorjahr: 704) im Hinblick auf Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz, das Waffengesetz, Sachbeschädigungen, Körperverletzungs-, Widerstands-, Verkehrs- und Branddelikten etc. eingeleitet. Während in einer Vielzahl der eingeleiteten Ermittlungsverfahren beteiligte Personen identifiziert werden konnten, müssen in einigen wenigen Fällen weitere Ermittlungen zur gerichtsfesten Identifizierung erfolgen.
Ganz ähnlich fiel die Silvester-Bilanz der Polizei Osnabrück aus. Mehr dazu gibt es hier.