Deutschlands Importpreise verzeichneten im Juni 2023 den größten Rückgang seit September 2009, wobei Energieeinfuhren und Erdgas maßgeblich zu dieser Entwicklung beitrugen. Der Rückgang von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat war vor allem auf das hohe Preisniveau im Vorjahr aufgrund des Kriegs in der Ukraine zurückzuführen.
Rückgang der Importpreise.
Im Mai 2023 lag die Veränderungsrate bei den Einfuhrpreisen gegenüber dem Vorjahr bei -9,1 Prozent, im April 2023 bei -7,0 Prozent. Im Juni 2023 fielen die Importpreise deutlich um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Insbesondere Energieeinfuhren waren im Juni 2023 um 44,9 Prozent billiger als im Juni 2022 und um 6,6 Prozent günstiger als im Mai 2023.
Niedrigere Preise für Energieträger
Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdgas. Die Preise lagen im Juni 2023 um 50,6 Prozent unter denen von Juni 2022 und sanken gegenüber Mai 2023 um 15,5 Prozent. Auch die Preise für elektrischen Strom, Steinkohle, Mineralölerzeugnisse und Erdöl sanken erheblich gegenüber dem Vorjahresmonat.
Auswirkungen auf weitere Importgüter
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Juni 2023 um 2,0 Prozent niedriger als im Juni 2022 und fielen gegenüber Mai 2023 um 0,7 Prozent. Insbesondere die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter sanken, während die Preise für Konsumgüter und importierte Investitionsgüter stiegen.
Exportpreise im Minus
Der Index der Exportpreise lag im Juni 2023 um 0,9 Prozent unter dem Stand von Juni 2022 und war damit zum ersten Mal seit Dezember 2020 wieder im Minus. Die Preise für Energieexporte waren im Juni 2023 um 45,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Trotzdem stiegen die Preise für exportierte Investitionsgüter und Konsumgüter im Vorjahresvergleich.