Am Samstag, den 14. März 2020, organisierten verschiedene Menschenrechtsbewegungen eine Mahnwache auf dem Osnabrücker Theatervorplatz. Zu den aufrufenden Initiativen und Organisationen zählten und anderem terre des hommes, Oma gegen Rechts und Exil.
Ursprünglich haben die Veranstalter zum öffentlichen Prostest in Form einer Menschenkette aufgerufen. Aufgrund der Corona-Entwicklung und aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts wurde stattdessen eine Mahnwache im kleinen Kreis abgehalten.
Gewalt an der griechisch-türkischen Grenze
Ende Februar ließ der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan die Grenze zur EU öffnen. Seitdem spitzt sich die Lage am türkisch-griechischen Grenzübergang weiter zu: Immer wieder kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Hilfesuchenden und griechischen Beamten. Sicherheitskräfte vor Ort versuchen Flüchtlinge mithilfe von Wasserwerfern, Blendgranaten, Gummigeschossen und Schusswaffen von der Grenze fernzuhalten. Schaffen es die Flüchtlinge bis nach Lesbos, sehen sie sich Angriffen von Rechtsradikalen aus Griechenland, Deutschland und anderen europäischen Ländern ausgesetzt. Momentan verweilen laut Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration rund 13.000 Menschen vor der europäischen Außengrenze. „Die Türkei versucht, die EU mit der Öffnung der Grenze zu erpressen – mit Menschen, die sich in der Hoffnung auf Schutz in Europa auf den Weg machen“, heißt es auf einem ausgeteilten Flyer. Politische Streitigkeiten würden auf dem Rücken von Flüchtlingen ausgetragen werden, Menschenrechte spielten keine Rolle mehr.
Solidarität mit Menschenleben
Unter dem Hashtag #WirHabenPlatz fordern die Teilnehmer der Mahnwache sofortige Hilfs- und Schutzmaßnahmen für die Flüchtlinge an der griechisch-türkischen Grenze. „Schutzsuchende Menschen werden wie eine angreifende, gefährliche Masse behandelt. In Europa steht die Infrastruktur zur Aufnahme von Geflüchteten bereit. 140 Städte und Kommunen wollen helfen und haben sich zu „Sicheren Häfen“ erklärt“, heißt es weiter. Die Antwort auf die aktuelle Situation an der griechisch-türkischen Grenze könne ausschließlich Solidarität mit Menschenleben sein: „Gegen Ohnmacht hilft nur das eine: Entschlossen handeln!“