Wie bereits am Neujahrsmorgen berichtet, wurden in der Silvesternacht zwei junge Frauen im Bereich der Osnabrücker Großen Straße aus einer Gruppe junger Männner heraus bedrängt und sexuell belästigt. Ein mutmaßlicher Täter konnte im Rahmen der Fahndung noch in Tatortnähe von der Polizei festgenommen werden.
Am Mittwochnachmittag konkretisierte die Polizeiinspektion Osnabrück die Beschreibung der Tatumstände auch um Angaben zu den Tatverdächtigen: Demnach handelt sich bei dem Haupttäter, der noch in der Nacht in Polizeigewahrsam genommen wurde, um einen 19-jährigen Afghanen, der im Bereich der Bramscher Innenstadt wohnt.
Nach Polizeiangaben war es offenbar so, dass sich die etwa zehn Männer und die beiden 17-Jahre alten Mädchen sowie deren zwei Begleiter zufällig begegneten. Nach anfänglich ausgelassener Stimmung kam es dann aber aus der Gruppe heraus zu den körperlichen Übergriffen einzelner Personen gegen die beiden Jugendlichen.
Weitere Täter sind aus Syrien und Deutschland
Dass die jungen Frauen dabei gegen ihren Willen geküsst und angefasst wurden, erfüllt den Straftatbestand der sexuellen Belästigung. Durch weitere Ermittlungen konnten noch zwei weitere Personen als der Gruppe zugehörig identifiziert werden. Der 16 Jahre alte Deutsche und der 18-jährige Syrer, beide aus Osnabrück, haben sich nach derzeitigem Ermittlungsstand aber bei den Handlungen passiv verhalten.
Die Ermittler bitten weiterhin um Hinweise in der Sache. Personen, die möglicherweise auch Opfer der Gruppe oder Augenzeugen solcher Vorfälle geworden sind, melden sich bitte bei der Osnabrücker Polizei. Telefon: 0541/327-2215 oder 0541/327-3103.
Hinweis der Redaktion: Wir haben in diesem Fall die Nationalität der Täter aus verschiedenen Gründen genannt. U.a. wurde im Kommentarbereich bei Facebook, nach dem ersten Artikel zu den Vorfällen in der Silvesternacht, die Tat von verschiedene Gruppen für sich instrumentalisiert, obwohl die Herkunft des bzw. der Täter noch völlig offen war. Tatsächlich hat nach Angaben der Polizei ein mutmaßlicher Täter die deutsche Staatsangehörigkeit. Dass die beiden anderen Tatverdächtigen, darunter der mutmaßliche Haupttäter, einen Fluchthintergrund haben, ist auch deswegen Teil der Nachricht, weil nach den Vorfällen der Silvesternacht in Köln (2015) und aktuell in Amberg, junge Männer mit Fluchthintergrund vermehrt in ähnliche Vorfälle verwickelt waren. Nach dem Gewaltexzess von Amberg kurz vor dem Jahreswechsel, wurden Forderungen laut, härter gegen kriminelle Migranten vorzugehen. Der Vorfall aus der Silvesternacht ist also auch in einem größeren Kontext zu sehen – die Nationalität der Tatverdächtigen daher Teil der Nachricht. Wir haben uns auch deshalb bewusst entschieden hier offen mit den Tathintergründen umzugehen, um Spekulationen über die Unterschlagung solcher Details entgegenzuwirken. Wir bitten unsere Leser diese Entscheidung zu respektieren und bei Kommentaren auf Facebook sachlich zu bleiben.