Die fehlende Reform der Pflegeversicherung durch die Ampelkoalition führt zu harscher Kritik von Fred-Holger Ludwig, dem Bundesvorsitzenden der Senioren-Union der CDU. Mit sprunghaft gestiegenen Zahlen von Pflegebedürftigen sieht sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) konfrontiert, während Experten die Überraschung von Lauterbach bezweifeln.
Kritik am Umgang mit Pflegeversicherungsreform
Fred-Holger Ludwig, Bundesvorsitzender der Senioren-Union der CDU, kritisiert die Ampelkoalition wegen ihrer Versäumnisse bei der Reformierung der Pflegeversicherung. Ludwig äußerte gegenüber der dts Nachrichtenagentur: „Dass die Ampel in dieser Legislatur keine Finanzreform für die Pflegeversicherung mehr hinbekommt, ist ein Armutszeugnis.“ Er fügte hinzu: „Man sieht hier wieder einmal, welchen Stellenwert die ältere Generation in der Regierung genießt.“ Nach Ludwigs Ansicht lässt die Regierung ihre Bürger im Stich, trotz des stark wachsenden Bedarfs an Pflegeleistungen.
Gefahr durch wachsende Zahl an Pflegebedürftigen
Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnte vor dem Hintergrund einer deutlich gestiegenen Zahl von Pflegebedürftigen vor großen Herausforderungen. Die Krankenkassen rechnen ihrerseits mit einem Anstieg des Pflegeversicherungsbeitrags im kommenden Jahr.
Experten: Aktuelle Entwicklungen nicht überraschend
Trotz der Reaktion von Lauterbach halten einige Experten die aktuelle Entwicklung nicht für überraschend. Heinz Rothgang, Pflegeforscher von der Universität Bremen, sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“: „Die gegenwärtige Entwicklung bei der Zahl der Pflegebedürftigen weicht nicht deutlich von den zu erwartenden demografischen Effekten ab.“ Weiterhin merkte Rothgang kritisch an: „Sollte Lauterbach tatsächlich für 2023 nur mit einem Zuwachs von 50.000 Pflegebedürftigen gerechnet haben, dann habe der Minister bisher mit einem ‚äußerst unwahrscheinlichen Szenario‘ gearbeitet.“
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