Gegen die Osnabrücker Stadtkämmerin in spe, Jutta Bott (SPD), wurde heute wie erwartet (siehe hier) ein offizielles Disziplinarverfahren eingeleitet.
Die Stadt Kassel teilt mit:
“Ein Disziplinarverfahren nach § 20 Absatz 1, Hessisches Disziplinargesetz, hat jetzt Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen gegen die Leiterin des Revisionsamtes der Stadt Kassel, Jutta Bott, eingeleitet. Damit kam der Oberbürgermeister auch dem Wunsch von Bott nach. Das Disziplinarverfahren wird von einem Mitarbeiter des städtischen Personal- und Organisationsamtes geleitet.
Ein Sprecher der Stadt wies darauf hin, es seien nach den Vorermittlungen des Personal- und Organisationsamtes Tatbestände recherchiert worden, die die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens rechtfertigten. So sei festgestellt worden, dass die Dissertationsschrift von Bott auf städtischen Rechnern gespeichert worden sei. Auch sei unzweifelhaft, dass die Amtsleiterin eine Mitarbeiterin um Hilfe bei der Formatierung der Arbeit gebeten habe. Ob weitere Verstöße begangen oder dienstrechtliche Vorschriften verletzt worden seien, würden die weiteren Ermittlungen ergeben, meinte der Sprecher abschließend.”
Was den Zeitpunkt der Eröffnung dieses Disziplinarverfahrens angeht, erscheint der Eindruck, dass erst massiver faktischer Druck dazu führte. Der Kasseler Oberbürgermeister war über die Vorwürfe bereits seit dem 24. Juli informiert!
Kai Boeddinghaus schreibt dazu aktuell im Kasselerrathausblog:
”(…) Weniger als eine Woche hat es gedauert bis nun nach der ersten Veröffentlichung heute die Stadt die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen die beschuldigte Amtsleiterin eingeleitet hat. Dies geschehe auch auf Wunsch der Amtsleiterin. Es darf bezweifelt werden, dass dieser Wunsch auch schon vor der Veröffentlichung der Vorwürfe in der Seele der Amtsleiterin brannte. (…)”
HP