Die Weihnachtsmarktzeit hat begonnen – auch in Osnabrück. Doch die festlich geschmückten Stände bergen auch Risiken, denn Taschendiebe nutzen das Gedränge, um unbemerkt zuzuschlagen. Die Polizei nutzt das zum Anlass, um nützliche Tipps und Hinweise zur Vorbeugung von Diebstählen zu geben.
Vor allem die hohe Anzahl von Besuchern auf den Märkten bietet für Diebe eine ideale Umgebung, um ihre Machenschaften auszuführen. In der Polizeidirektion Osnabrück, die vom Teutoburger Wald bis zu den Ostfriesischen Inseln reicht, gab es im letzten Jahr rund 920 Taschendiebstähle, ein Plus von rund 50 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Gesamtzahl der Taschendiebstähle in Deutschland stieg 2022 auf von 73.000 auf 98.512 ebenfalls deutlich an. Ein Blick auf die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass das Vor-Corona-Niveau bereits im letzten Jahr wieder erreicht wurde.
Polizei will Präsenz zeigen
Laura-Christin Brinkmann, Sprecherin der Polizeidirektion Osnabrück, betonte: “Wir werden auf den Weihnachtsmärkten in der Region sichtbar Präsenz zeigen und gemeinsam mit unseren Partnern für Sicherheit sorgen. Passen Sie gut auf Ihre Wertsachen auf. Seien Sie schlauer als der Klauer.”
Die Masche: Taschendiebe agieren oft in Gruppen, wobei jede Person eine spezifische Rolle übernimmt. Die erste beobachtet die Umgebung, die zweite lenkt das Opfer ab, die dritte stiehlt, und die vierte nimmt die Beute entgegen, um dann schnell in der Menschenmenge zu verschwinden. Diese gut organisierten Gruppen agieren häufig professionell und international.
Um die Tricks der Taschendiebe weiß die Polizei bereit und warnt daher vor folgenden Vorkommnissen:
- Drängel-Trick: Die Diebe rücken unangenehm nah an das Opfer
heran, lenken es ab, und nutzen die Gelegenheit, um unbemerkt
zuzugreifen. - Beschmutzer-Masche: Durch das “versehentliche” Verschütten von
Getränken oder das Beflecken von Kleidung mit Ketchup oder Senf,
lenken die Diebe ab und nutzen die Situation für einen
heimlichen Griff in die Tasche. - Falsche Touristen: Die Diebe geben sich als Touristen aus,
bitten um Hilfe bei der Wegbeschreibung und lenken die Opfer ab,
während ein Komplize sich unbemerkt nähert. - Einige Eltern schicken sogar ihre Kinder als Diebe los, da sie
in ihnen keine Gefahr sehen.
Folgende Tipps gibt die Polizei gegen Taschendiebe:
- Nehmen Sie nur so viel Bargeld und Zahlungskarten mit, wie
unbedingt notwendig. - Verwahren Sie Wertsachen in verschlossenen Innentaschen.
- Tragen Sie Taschen mit der verschlossenen Seite zum Körper.
- Achten Sie besonders im Gedränge auf Tasche und Wertsachen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn Ihnen jemand zu nahe kommt oder Sie
anrempelt. - Taschendiebe erkennen Sie oft an ihrem suchenden Blick.
Im Falle eines Diebstahls rät die Polizei:
- Sperren Sie Ihre Zahlungskarte sofort unter der bundesweiten
Sperrhotline 116 116. - Melden Sie den Diebstahl der Polizei.
- Überprüfen Sie Ihre Kontobewegungen und melden Sie unbefugte
Abbuchungen Ihrer Bank.
Weitere hilfreiche Informationen gibt auf der Website der Polizeilichen Kriminalprävention, darunter das Faltblatt “Schlauer gegen Klauer” sowie Sicherheitstipps zum Umgang mit Zahlungskarten. Die Bundespolizei hat zudem einen informativen Film über die Tricks der Taschendiebe produziert.