Am Donnerstagabend verstarb im Osnabrücker Zoo das Seehundweibchen Alice im Alter von 17 Jahren.
Der Grund war ein Pfirsichkern, der durch einen Besucher in das Wasserbecken gelangt sein muss. „Wir hatten Donnerstag festgestellt, dass Alice sich übergeben hatte, nicht mehr fraß und apathisch am Beckenrand lag“, berichtet der Osnabrücker Zootierarzt Thomas Scheibe. Bei der Untersuchung mit zwei weiteren Tierärzten des Tiergesundheitszentrums Grußendorf aus Bramsche und einer Zootierärztin aus Nordhorn verstarb das geschwächte Tier.
Da Magen- und Darmtrakt vollständig entleert waren, was bei Fischfressern die zwei Mal am Tag Futter erhalten, ungewöhnlich ist, vermuteten die Zoomitarbeiter hier den Grund für das Krankheitsbild.
Untersuchung in Hannover brachte Pfirsichkern zum Vorschein
Die Tierärztliche Hochschule Hannover untersuchte den Körper und fand die traurige Bestätigung. „Alice hatte einen Dünndarmverschluss aufgrund eines Pfirsichkerns. Den muss ein Besucher – ob absichtlich oder unabsichtlich – ins Wasserbecken geworfen haben. Deswegen noch einmal unser dringender Appell: Werfen Sie nichts in Tiergehege oder Wasserbecken! Wie man sieht, kann so etwas für Tiere tödlich enden. Wenn Ihnen aus Versehen etwas hineinfällt, benachrichtigen Sie bitte sofort einen Zoomitarbeiter“, bittet Zoodirektor Prof. Michael Böer inständig. „Wir sind alle sehr betroffen – insbesondere die zuständigen Tierpfleger, die engen Kontakt zu den Seehunden haben und mit ihnen trainieren. Alice war da schon ein Charaktertier, das uns fehlen wird“, so Böer.
Jungtier Rieke wächst nun ohne Mutter auf
Jungtier Rieke, das Alice am 06. Juli 2015 zur Welt brachte, ist glücklicherweise schon entwöhnt und auf die Mutter nicht mehr angewiesen. Die Seehundgruppe besteht nun aus Männchen Max (8 Jahre), Weibchen Biene (16 Jahre) und den Jungtieren Imke (geboren am 26. Juni 2015) und Rieke (geboren am 6. Juli 2015).
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Unter Verwendung eines Fotos des Zoos Osnabrück (Hanna Rickert),
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