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Sechs Düsenjäger bei Osnabrück – einer durchbrach die Schallmauer

Das Rätselraten um den lauten Knall, der am vergangenen Mittwochabend in weiten Teilen der Region Osnabrück gehört wurde und sogar die Polizei alarmierte, ist gelöst: Es waren sechs Kampfflugzeuge der Bundesluftwaffe, von denen eines ein wenig zu schnell flog, so wie noch in der Nacht auch von der Rettungsleitstelle am Schölerberg berichtet.

Ein Sprecher der fliegenden Truppe erklärte am Nachmittag auf Nachfrage unserer Redaktion, dass die Auswertung der Radardaten vom 17. November 2021 ergeben hätte, dass insgesamt sechs Kampfflugzeuge der Bundeswehr vom Typ „Eurofighter“ im Bereich der Hasestadt unterwegs waren.

Die Kampfjets vom Taktischen Luftwaffengeschwader aus Nörvenich flogen im Übungsflugbetrieb innerhalb des zeitweise reservierten Luftraums „TRA Weser“. Eine der Maschinen erreichte gegen 20:08 Uhr Überschallgeschwindigkeit. Dabei bewegte sich das Flugzeug, so der Sprecher der Luftwaffe, in einer Höhe oberhalb von 11.700 m über dem Meeresspiegel. Die Entfernung des Luftfahrzeugs zum Stadtzentrum von Osnabrück betrug ca. 24,1 km.

Luftraum bei Osnabrück wurde für den Übungsbetrieb gesperrt

Die Einrichtung von zeitweise gesperrtem Luftraum, den „Temporary Reserved Airspaces“, kurz TRA, ist nach Angaben des Flieger-Pressesprechers für verschiedene Übungsflugvorhaben notwendig, um mit Abfangjägern zu trainieren. Dafür werden bestimmte Lufträume für den Zeitraum des Trainings von Verkehrsflugzeugen komplett freigehalten. Nur unter dieser Voraussetzung können diese Übungen effektiv und vor allem sicher durchgeführt werden, da sie in der Regel viel Platz erfordern. Zu diesem Zweck sind in Deutschland spezielle Lufträume eingerichtet, die bei Bedarf für einen bestimmten Zeitraum aktiviert, bzw. für den militärischen Flugbetrieb reserviert werden.

Überschallflüge nach 20:00 Uhr sind nicht erlaubt

Keine Angaben machte der Angehörige der Luftwaffe darüber, ob denn so ein abendlicher Überschallflug überhaupt zulässig ist. Nach Angaben der Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung war der Einsatz illegal.
Die Bürgerinitiative schreibt auf ihrer Homepage, dass solche Flüge nur werktags bis 20:00 Uhr erlaubt sind und das auch nur oberhalb einer Flughöhe von 11.000 Metern, die im aktuellen Fall um wenige hundert Meter eingehalten wurde – die Zeitgrenze von 20:00 Uhr wurde jedoch überschritten.

Unsere Redaktion hatte bereits 2015 aufgedeckt, dass in der Nähe von Osnabrück auch regelmäßig auch von privaten Unternehmen Düsenjäger in den simulierten Luftkampf geschickt werden.


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