Die Prinzen“-Sänger Sebastian Krumbiegel berichtet in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ von seiner musikalischen Prägung durch Queen und erklärt, warum er sich gegen die politische Vereinnahmung von Songs wehrt.
Im Kleiderschrank der Mutter zu Freddie Mercury
Sebastian Krumbiegel, Sänger der Band „Die Prinzen“, hat im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erzählt, dass er als Kind Freddie Mercury imitiert hat. „Ich habe im Kleiderschrank meiner Mutter nach passenden Klamotten gesucht, einen Besenstil als Mikrofonständer benutzt und Freddie nachgeahmt, so wie ich ihn von Fotos kannte“, sagte der Musiker.
Seine Bekanntschaft mit dem Werk Mercurys verdankte Krumbiegel seinen Reiseprivilegien als Mitglied im Thomanerchor, mit dem er auch im westlichen Ausland aufgetreten ist. „Meine erste Queen-Platte war `A Night at the Opera` mit `Bohemian Rhapsody`, und ich war elektrisiert. Die Platte hat mich tief geprägt. Das ist für mich klassische Musik und ein großes Kunstwerk“, führte der Sänger aus.
Nachahmung als Identitätsfindung
Für Krumbiegel ist Nachahmung ein wichtiger Schritt in der künstlerischen Selbstfindung. „Wenn du elf oder zwölf Jahre alt bist und etwas richtig geil findest, dann findest du deine eigene Identität, indem du gute Leute erst mal nachäffst“, sagte er und gibt zu: „Ich merke manchmal an mir selbst, dass ich musikalisch oder textlich bei Queen, den Beatles oder Udo Lindenberg gewildert habe.“
Von Johann Sebastian Bach bis Eminem
Auch heute noch lässt sich Krumbiegel von verschiedensten Einflüssen inspirieren. „Alles zwischen Johann Sebastian Bach und Eminem hat mich beeinflusst, und ich versuche, auch heute offen und neugierig zu bleiben. Ich arbeite nicht ohne Grund mit Leuten wie BIBIZA, Danger Dan, mit der Alex Mofa Gang oder mit Swiss & die Andern. Die helfen mir, kein verbitterter alter Sack zu werden“, erklärte der Musiker.
Auf Missbrauch von Songs durch politische Gruppierungen reagiert Krumbiegel mit Unverständnis und juristischen Mitteln. „Die AfD hat von uns schon mal eine einstweilige Verfügung bekommen, weil die unseren Song `Deutschland` bei einem Parteitag nutzen wollten. Da haben wir unseren Anwalt eingeschaltet und gesagt: `Nee, das gibt`s nicht, machen wir nicht.`“, berichtet der Sänger.
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