Nettebad / Foto: Stadtwerke Osnabrück / Rudolf Schubert
Zahlreiche Schwimmbäder in Deutschland müssen kurz vor den Sommerferien wegen der Energiekrise schließen, weil sie die hohen Energiekosten nicht mehr decken können. Wie sieht das bei den Osnabrücker Bädern aus?
Im Gegensatz zu vielen deutschen Schwimmbädern sind die Stadtwerke Osnabrück energetisch gut aufgestellt: „Unsere Bäder sind bereits in den vergangenen Jahren immer wieder energetisch aufgerüstet worden, so dass wir schon jetzt sagen können, dass sie aus Effizienzgesichtspunkten zu den besten Bädern in Deutschland gehören“, so Stadtwerke-Sprecher Sebastian Philipp.
Beispielhaft führt er dabei das Moskaubad an: „Durch die Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser der Badewassertechnik wird eine Einsparung von 20 Prozent der Wärmeenergie erzielt.“ An Sommertagen sei das Bad dank der Solarthermie zudem unabhängig von fossilen Energieträgern. „Durch die personell bedingte Schließung der Schwimmhalle im Moskaubad für die Öffentlichkeit entfallen die energieintensiven Warmbadetage.“
Energetische Aufrüstung am Nettebad
Ein weiteres Beispiel sei die Geothermie am Nettebad, die in den kommenden Monaten weiter gestärkt werden solle. Damit werde das Bad mit dem größten Rutschpark Norddeutschlands „noch unabhängiger“. Eine große Energieleistung steht natürlich auch hinter dem Saunaangebot: „In der Loma-Sauna wird die gasbetriebene Tapathuma-Sauna werktags erst ab 18 Uhr in Betrieb genommen. Die elektrisch betriebene Kuuma-Sauna im Obergeschoss ist werktags ganz außer Betrieb“, erklärt der Unternehmenssprecher.
Kein kälteres Wasser und gleiche Öffnungszeiten
Bereits im April meldeten viele deutsche Schwimmbäder sinkende Wassertemperaturen, die
Temperaturen in den Osnabrücker Bädern hingegen blieben konstant. Das soll auch so bleiben: „Wir sind hier schon fast am unteren Limit. Eine weitere Absenkung würde zu Lasten der Attraktivität gehen“, so Philipp. Dies zeige sich sehr deutlich in den Rückmeldungen der Badegäste.
Kürzere Öffnungszeiten, um die Energiekosten zu minimieren, ständen derzeit nicht zur Diskussion. „Das würde aus energetischer Sicht auch keine relevanten Einsparungen mit sich bringen, da die Badtechnik im Grunde genommen stetig läuft“, erklärt Philipp. Ähnlich verhalte es sich mit einem geschlossenen Bad, das ebenfalls laufende Betriebskosten verursache – und zwar hauptsächlich dadurch, dass auch ein Bad im Standby-Modus Energie verbrauche. Und wie will die Stadtwerke die steigenden Preise dann finanzieren? Über die Eintrittspreise zumindest nicht: „Wir haben bereits zum Jahreswechsel die Tarife in den Bädern angepasst. Aktuell sind daher keine neuen Preise angedacht.“
Osnabrückerinnen und Osnabrücker sollten sich allerdings nicht zu früh freuen, denn: „Alle diese Maßnahmen bilden den aktuellen Stand ab. In allen Bereichen kann es je nach Situation zu Anpassungen kommen“, schließt Philipp ab.