Angesichts des anhaltenden Bürgerkriegs im Sudan und der daraus resultierenden humanitären Krise hat Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) die internationale Gemeinschaft zur verstärkten Unterstützung aufgerufen. Schulze äußerte diese dringende Botschaft zu Beginn einer viertägigen Reise in das benachbarte Tschad, wo zahlreiche sudanesische Flüchtlinge Zuflucht suchen.
Bundesministerin Svenja Schulze appelliert an die Weltgemeinschaft
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) äußerte ihre Besorgnis über die gegenwärtige Lage im Sudan und betonte die Notwendigkeit einer größeren Aufmerksamkeit für die humanitäre Krise. „Die Lage der Menschen im Sudan bekommt viel zu wenig Aufmerksamkeit. Dabei handelt es sich um die derzeit größte Vertreibungskrise weltweit“, erklärte Schulze dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sie berief sich dabei auf Zahlen der UNO, nach denen im Sudan mehr als elf Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht sind und drei Millionen Sudanesen ins Ausland geflohen sind.
Die Situation im Nachbarland Tschad
Die Ministerin verwies insbesondere auf den Tschad, der bereits 700.000 sudanesische Flüchtlinge aufgenommen hat. „Mehr als 90 Prozent der Flüchtlinge, die es bis in den Tschad schaffen, sind Frauen und Kinder. Die Männer sind oft getötet oder zwangsrekrutiert worden“, berichtete Schulze. Während ihrer Reise plant sie, Flüchtlingslager zu besuchen und die Grenzposition Adré zu besichtigen, die täglich von Hunderten von Flüchtlingen überquert wird.
Die Auswirkungen des Bürgerkriegs und die Reaktion der Weltgemeinschaft
Im Sudan kämpfen die Armee und die paramilitärische Rapid Support Forces (RSF) seit April 2023 um die Macht, was laut UNO bereits zu mehr als 24.000 Todesopfern geführt hat. Hilfsorganisationen schätzen, dass der Bürgerkrieg zur größten Hungerkatastrophe der Welt geführt hat, von der etwa 35 Millionen Menschen betroffen sind.
Mathias Mogge, Generalsekretär der Organisation Welthungerhilfe, appellierte an die Bundesregierung, eine aktive Rolle bei der Lösung des Konflikts zu übernehmen. „Deutschland muss mehr tun als bisher und sollte sich als Vermittler anbieten. Deutschland genießt in Afrika ein hohes Ansehen und hat einen guten Draht zu den Ländern, die in diesem Konflikt eine wichtige Rolle spielen, etwa die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten“, betonte Mogge. Er forderte die Bundesregierung auf, das Ansehen Deutschlands in der Region zu nutzen, um nicht nur die humanitäre Lage zu verbessern, sondern auch eine politische Lösung zu erreichen. „Das unendliche Leid der Zivilbevölkerung muss ein Ende haben“, mahnte er.
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