Deutschlands Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) mahnt die Unternehmen des Landes, aktiver um Fachkräfte aus dem Ausland zu werben. Trotz der Erleichterungen in der Auslandsrekrutierung durch das Fachkräftezuwanderungsgesetz bleibt die Anzahl der Arbeitsmigranten hinter dem Bedarf der heimischen Unternehmen zurück.
Appell an die Wirtschaft
Svenja Schulze führte gegenüber der “Neuen Osnabrücker Zeitung” aus, dass der Staat zwar Türen öffnen und eine Infrastruktur der Vermittlung einrichten könne, aber “der Staat kann nicht alles zentral finanzieren und die Fachkräfte in den Betrieben abliefern”. Sie betonte, dass wir in diesem Bereich “wirklich mehr Tempo” bräuchten.
Gesetzliche Erleichterungen und realer Bedarf
Obwohl das Fachkräftezuwanderungsgesetz bereits vor einem Jahr beschlossen wurde und die Anwerbung von Mitarbeitern im Ausland erleichtern sollte, bleibt die Zahl von Arbeitsmigranten aus Ländern außerhalb der EU hinter den Bedürfnissen der inländischen Unternehmen zurück. Weiterhin merkte Schulze an, dass viele der zugewanderten Fachkräfte wieder abwandern, “weil sie anderswo bessere Bedingungen sehen”.
Erfolgreiche Modelle und Entwicklungschancen
Die Bundesentwicklungsministerin appellierte an die Wirtschaft, die bestehenden erfolgreichen Modelle zu nutzen und auszubauen. Als Exempel nannte sie Marokko, wo es viele gut ausgebildete IT-Experten gebe, die auf dem lokalen Arbeitsmarkt nicht unterkämen. Sie betonte, dass es “viele solcher Optionen” gäbe und diese könnten “auch von kleinen und mittleren Betrieben deutlich aktiver genutzt werden, dazu kann ich nur ermutigen.”
Beratungszentren für Migration und Entwicklung
Schulze wies auf die Zentren für Migration und Entwicklung in Ländern wie Marokko, Tunesien, Ägypten, Irak, Nigeria, Ghana, Jordanien, Pakistan und bald auch in Indonesien hin. “Dort beraten wir potenzielle Fachkräfte und bereiten sie gezielt auf ihren Weg nach Deutschland vor. Und wir versuchen, den Start in ihren neuen Job in Deutschland zu erleichtern”, sagte sie.
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