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Schufa Score: Wie wird er berechnet und was ist ein guter Wert?

Bevor Banken Kredite vergeben, holen sie eine Schufa-Auskunft über den Antragsteller ein. Sie entscheiden anhand des Schufa-Scores über die Kreditvergabe und legen die Höhe der Zinsen fest. Je höher der Score-Wert, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls. Ein hoher Score-Wert steht für eine gute Bonität und führt zu niedrigen Kreditzinsen.

Was ist ein Schufa-Score?

Die Schufa ist Deutschlands größte Auskunftei und sammelt Informationen über nahezu alle Personen in Deutschland, aber auch über Unternehmen. Sie arbeitet mit Banken, Händlern und anderen Unternehmen zusammen, um von ihnen Daten zu erhalten, aber auch, um ihnen Auskünfte über Personen zu erteilen. Dazu ermittelt sie einen Schufa-Score, der zur Einschätzung der Kreditwürdigkeit dient. Der Schufa-Score informiert darüber, wie hoch das Risiko eines Zahlungsausfalls ist. Zur Berechnung hat die Schufa ein internes Verfahren entwickelt. Wie die Berechnung des Schufa-Score tatsächlich erfolgt, bleibt ein Geheimnis der Schufa.

Basisscore und Branchenscore

Beim Schufa-Score werden Basisscore und Branchenscore unterschieden. Beim Basisscore handelt es sich um einen Prozentwert zwischen 0 und 100. Dieser Basisscore wird bei der Kreditvergabe herangezogen und alle drei Monate neu berechnet. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zahlungsausfall wird umso geringer, je höher der Basisscore ist. Auch bei einer außerordentlich guten Bonität gibt es keinen Basisscore von 100, denn die Schufa berücksichtigt bei jeder Person eine Sterbewahrscheinlichkeit.

Der Branchenscore unterscheidet sich vom Basisscore, da die verschiedenen Branchen unterschiedliche Anforderungen an ihre Kunden haben. Er ist relevant bei Telekommunikationsunternehmen, Wohnungsgesellschaften oder Handelsunternehmen, um zu ermitteln, wie wahrscheinlich es ist, dass der Kunde seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt.

Berechnung des Schufa-Scores

Der Schufa-Score wird für jede Person anhand der bei der Schufa hinterlegten Daten ermittelt. Neben Name und Alter der Person werden Daten zu

– vorhandenen Girokonten
– nicht pünktlich bezahlten Rechnungen
– bereits in Anspruch genommenen und zurückgezahlten Krediten
– Kreditkarten
– Handy- und Leasingverträgen
– Bürgschaften
– Zahlungsausfällen

gespeichert. Die Schufa speichert auch Daten von Inkasso-Unternehmen, wenn Waren nicht pünktlich bezahlt wurden. Auch Mietrückstände, nicht zurückgezahlte Kredite und Verbraucherinsolvenzen sind bei der Schufa hinterlegt. Neben diesen positiven und negativen Merkmalen werden vermutlich auch der häufige Wohnsitzwechsel, viele Kleinkredite bei Versandhäusern (häufige Ratenzahlungen) sowie häufige Kreditanfragen bei der Schufa gespeichert.
Nicht gespeichert werden Daten über den Familienstand, den Beruf und die sogenannten Geo-Daten (gute oder schlechte Wohngegend) der registrierten Personen.

Kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa einholen

Wer seinen Schufa-Score verbessern und erfahren möchte, welche Daten über ihn gespeichert sind, hat einmal im Jahr das Recht auf eine kostenlose Schufa-Auskunft. Sie kann auf der Webseite der Schufa unter „Informationen für Privatpersonen“ angefordert werden. Dafür wird das Feld „Datenkopie (nach Art. 15 DS-GVO)“ ganz unten in der Spalte angeklickt. Das Antragsformular wird mit den persönlichen Daten ausgefüllt. Der Antragsteller erhält die Schufa-Auskunft per Post. Die Angaben sollten möglichst schnell geprüft werden. Mitunter sind fehlerhafte Daten gespeichert. Die Quellen, aus denen die Daten stammen, werden genannt. Möglicherweise ist ein Eintrag vorhanden, der gar nicht für den Antragsteller zutrifft. Für solche fehlerhaften Einträge kann eine Löschung beantragt werden. Falscheinträge werden sofort gelöscht. Die Löschung geringfügiger Schulden bis zu 2.000 Euro ist möglich, wenn die Tilgung innerhalb von sechs Wochen erfolgt.

Löschfristen bei der Schufa

Für die bei der Schufa gespeicherten Daten gelten unterschiedliche Löschfristen:

– Einträge über geschlossene Bank-, Versandhaus- und Kreditkartendaten sofort nach deren Auflösung
– einfache Kreditanfragen nach zwölf Monaten
– abbezahlter Kredit drei Jahre nach der vollständigen Tilgung
– fällige Zahlungen nach drei Jahren; bei Überschreitung der Fälligkeit nach vier Jahren

Darüber hinaus gelten weitere Löschfristen.

Score-Werte beim Basis-Score und deren Bedeutung

Der Basis-Score gewährt Auskunft über die Ausfallwahrscheinlichkeit bei einem Kredit:
– 97,5 Prozent oder höher: sehr geringes Risiko
– 95 bis 97,5 Prozent: geringes bis überschaubares Risiko
– 90 bis 95 Prozent: zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko
– 80 bis 90 Prozent: deutlich erhöhtes bis hohes Risiko
– 50 bis 80 Prozent: sehr hohes Risiko
– unter 50 Prozent: sehr kritisches Risiko
Ein sehr guter Schufa-Score liegt bei mehr als 97,5 Prozent. Die Chancen auf einen Kredit sind bei einem Score bis 95 Prozent noch gut. Kritisch wird es schon, wenn der Schufa-Score unter 95 Prozent sinkt. (Quelle: kreditmagazin.net)

Schufa-Score verbessern – was jeder selbst tun kann

Jeder kann seinen Schufa-Score verbessern, indem er seine Rechnungen immer pünktlich bezahlt und darauf achtet, dass er mit seinen monatlichen finanziellen Verpflichtungen nicht in Rückstand gerät. Häufige Kreditanfragen sollten vermieden werden, da sie bei der Schufa gespeichert werden und sich negativ auf den Score auswirken können. Beim Vergleich von Ratenkrediten sollte lediglich eine schufaneutrale Konditionsanfrage gestellt werden. Auf Vergleichsportalen werden die Konditionen mehrerer Banken verglichen. Die Schufa erfährt nichts davon. Negativ auf den Schufa-Score kann sich auch ein häufiger Wechsel des Girokontos auswirken. Es ist daher sinnvoll, möglichst wenige Girokonten zu besitzen.

 


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Redaktion Hasepost
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