Auf Antrag der Fraktion UWG/Piraten beschäftigte sich der Stadtentwicklungsausschuss am Donnerstagabend mit der Idee in der Nähe des Rathauses zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zu schaffen – doch daraus wurde eine Diskussion über die Kosten, die der Stadt regelmäßig für die Entsorgung von „Schrottfahrrädern“ entstehen.

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Auf „rund 15.000 Euro“ bezifferte Stadtbaurat Frank Otte die Kosten, die bei der Stadt für die Aufräum- und Entsorgungsaktionen anfallen. Die Aktionen werden im Vorfeld durch Schilder und Flyer angekündigt, herrenlose Zweiräder werden eingesammelt, ein Jahr gelagert und oft genug dann – ohne dass sich ein Eigentümer meldet – zu einem Schnäppchenpreis versteigert, der die angefallenen Kosten nicht zu decken vermag.

Die nächste Versteigerung, bei der 55 im vergangenen Jahr eingesammelte Fahrräder zum Aufruf kommen, ist für Mittwoch kommende Woche angesetzt.

In zwei Wochen wird wieder aufgeräumt

Ab Montag den 16. Oktober beginnen die jährlichen Aufräumarbeiten am Erich-Maria-Remarque-Ring/ Ecke Hasestraße, eine Woche darauf geht es am Hasetor-Bahnhof (Altstadtbahnhof) dann weiter. Der erste Abschnitt am Hauptbahnhof wird am Montag, 30. Oktober gereinigt, die anderen Termine folgen jeweils montags am 6., 13., 20. und 27. November sowie am 4. Dezember.

Keine Alternative zur Einsammelaktion?

Von Seiten der Grünen-Fraktion schlug Dr. Michael Kopatz vor, herrenlose Fahrräder mit einem auffälligen Sticker zu kennzeichnen. Wenn der Eigentümer nach einer angemessenen Zeit nicht reagiert, könnten diese Räder gezielt entsorgt werden. „In Münster“, so Kopatz, „funktioniert das System so“.
Stadtbaurat Otte sagte zu, sich bei den westfälischen Nachbarn nach dem dortigen Vorgehen zu erkundigen. In der folgenden Diskussion, an der sich auch weitere Verwaltungsmitarbeiter beteiligten, wurden aber Zweifel laut, ob dieses Verfahren juristisch möglich ist. Offensichtlich können herrenlose Fahrräder – anders als Autos – nicht einfach so nach Gewährung einer angemessenen Zeit entfernt werden. Daher bleibt es vorerst bei dem bewährten aber kostspieligen Verfahren, bei dem die in Verwahrung genommenen Fahrräder bei der Radstation Osnabrück, bzw. an der Lagerhalle „Am Limberg“ nach Terminabsprache und gegen Vorlage des Personalausweises und Besitznachweis abgeholt werden können. Als Besitznachweis wird der passende Fahrradschlüssel akzeptiert. Nach einem Jahr nicht abgeholte Räder werden dann versteigert.