Nach einer ganzen Reihe von Gewalttaten gegen Reisende und Mitarbeiter der Nordwestbahn meldet die Bundespolizei einen erneuten tätlichen Angriff auf eine Zugbegleiterin.
Im April schlug ein Fahrgast auf eine Mitreisende ein, weil sie „hellhäutig“ war. Im Juni drohte ein Iraker eine Zugbegleiterin umzubringen, wurde jedoch nach Feststellung der Personalien wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Dezember wurde ein sexueller Übergriff auf eine Frau in einem Zug der Nordwestbahn gemeldet. Im vergangenen September wurde ebenfalls in einem Zug der Nordwestbahn erst eine Zugbegleiterin von einem Gewalttäter attackiert, der im weiteren Verlauf auf einen Mitreisenden einschlug.
Nach Angaben der Bundespolizei attackierte ein bislang unbekannter Täter am Donnerstagabend eine Zugbegleiterin der NordWestBahn (NWB) auf der Fahrt von Oldenburg nach Osnabrück. Während des Halts des Zuges in Quakenbrück eskalierte die Situation, der Gewalttäter konnte fliehen.
Zugbegleiterin als „Hure“ beschimpft
Der Vorfall ereignete sich gegen 22:20 Uhr, nachdem der Unbekannte zuvor mit dem Zug von Cloppenburg in Richtung Osnabrück gefahren war. Das Vorzeigen eines Fahrausweises hatte der Mann kurz nach dem Zustieg in Cloppenburg gegen 22:05 Uhr gegenüber der Zugbegleiterin verweigert und die Mitarbeiterin als „Hure“ beleidigt.
Faustschläge ins Gesicht und auf den Kopf
Der Fahrgast wurde im weiteren Verlauf immer aggressiver und verbal sehr ungehalten, weshalb sich die Zugbegleiterin zurückzog. Mit Halt der NWB im Bahnhof Quakenbrück gegen 22:20 Uhr öffnete die Zugbegleiterin die Tür des Reisezugswagens. Noch beim Aussteigen schlägt der unbekannte Mann der Frau zunächst mit der Faust ins Gesicht und dann auf den Hinterkopf. Leicht benommen bemerkt die Mitarbeiterin der NWB, wie der junge Mann flieht.
Opfer im Krankenhaus
Die attackierte 25-jährige Zugbegleiterin erlitt aufgrund der Faustschläge nach Angaben der Bundespolizei „nicht ganz unerhebliche Verletzungen“ und begab sich nach Aufnahme ihrer Personalien bei der Osnabrücker Bundespolizei zur ärztlichen Behandlung in ein Osnabrücker Krankenhaus.
Der Täter wird wie folgt beschrieben: ca. 18-20 Jahre alt, etwa 1,60 m groß. Bekleidet war der Mann zur Tatzeit mit einer schwarzen Jeans, dunkler Bomberjacke sowie dunklem Basecap. Der Täter soll zudem mit osteuropäischen Akzent gesprochen haben. Strafrechtliche Ermittlungen wegen Körperverletzung, Beleidigung sowie Erschleichen von Leistungen wurden eingeleitet. Zeugenhinweise werden an die Bundespolizei in Osnabrück unter 0541 – 33128 0 erbeten.