Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den freigelassenen Kremlkritiker Wladimir Kara-Mursa empfangen und seine Arbeit für eine demokratische Zukunft Russlands gewürdigt. Kara-Mursa, der zwei Giftanschläge überlebte und als Befürworter für Demokratie und Pressefreiheit bekannt ist, wurde im August 2024 nach einer langen Haftzeit freigelassen.
Besuch des freigelassenen Kremlkritikers
Olaf Scholz (SPD) hat den russischen Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa in Berlin empfangen. Der Bundeskanzler äußerte seine Bewunderung für Kara-Mursa auf Twitter: „Ich bewundere die Stärke und den Mut von Wladimir Kara-Mursa und seinen unermüdlichen Einsatz für eine demokratische Zukunft Russlands“. Der russische Oppositionelle wurde im August 2024 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen, wozu Scholz erklärte: „Beim Gefangenenaustausch im August haben wir seine Freilassung erwirkt, heute hatten wir die Gelegenheit, länger miteinander zu sprechen“.
Vom Journalisten zum Oppositionspolitiker
Kara-Mursa begann seine Karriere als Journalist bereits während seiner Schulzeit in London, wohin er nach einer Kindheit in Moskau gezogen war. Von 1999 bis 2001 war er Mitglied der Partei „Demokratische Wahl Russlands“. Bei den Parlamentswahlen 2003 trat er in einem Moskauer Wahlbezirk an, wurde jedoch durch Behördenmaßnahmen massiv behindert und erhielt lediglich 8,59 Prozent der Wählerstimmen.
Politische Arbeit und Bedrohungen
Neben seiner Arbeit als Journalist und Politiker war Kara-Mursa eng mit dem 2015 in Moskau ermordeten Oppositionsführer Boris Nemzow befreundet und arbeitete seit 2014 für „Open Russia“, eine Stiftung des Kremlkritikers Michail Chodorkowski. Kara-Mursa überlebte zwei Giftanschläge in den Jahren 2015 und 2017.
Verhaftung und Inhaftierung
Kara-Mursa wurde am 11. April 2022 vor seinem Wohnhaus in Moskau von der Polizei festgenommen und mit der Begründung öffentlicher Kritik am Ukraine-Krieg wegen Hochverrats zu 25 Jahren Strafkolonie verurteilt. Großbritanniens Ex-Premierminister David Cameron warf Russland vor, Kara-Mursa seit seiner Festnahme vor zwei Jahren „erniedrigenden und unmenschlichen Haftbedingungen“ auszusetzen. Im August 2024 wurde er im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen und aus Russland ausgeflogen.
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